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Auf den Olymp 2020: Handball-Helden mit Zukunftsplänen

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Rio de Janeiro – Olymia-Bronze baumelte schwer am Hals, da schmiedeten die deutschen Handball-Helden schon Pläne für die nächsten Großtaten. Ein Podiumsplatz bei der Weltmeisterschaft 2017 in Frankreich und die Erstürmung des Olymp bei den Spielen 2020 in Tokio heißen nun die nächsten Ziele.

«Bronze ist ein Riesenerfolg für uns, auch wenn es für den großen Wurf nicht gereicht hat. 2020 kommt vielleicht noch ein wenig Erfahrung dazu, jetzt haben alle ihr erstes olympischen Turnier hinter sich. Das ist eine gute Perspektive für die nächsten vier Jahre», sagte der gerade einmal 21 Jahre alte Spielmacher Paul Drux.

Über zwei Jahre hat der Deutsche Handballbund (DHB) seine Strukturen modernisiert und so sein Zugpferd Männer-Nationalmannschaft wieder auf Weltniveau gehievt. «Es wird aber nach wie vor ein harter Weg werden, das zu stabilisieren. Doch andere Mannschaften werden noch große Spieler abgeben, wir werden noch Spieler hinzukriegen», sagte der im DHB für Leistungssport zuständige Bob Hanning. «Wenn mir einer gesagt hätte, wir werden Europameister und holen Olympia-Bronze – hätte ich das sicherlich in den kühnsten Träumen nicht gewagt.»

Dagur Sigurdsson sieht der Zukunft mit großer Vorfreude entgegen. «Unser Hunger ist da. Die Turniere dürfen ruhig schnell kommen», sagte der Architekt des schnellen Aufschwungs. Mit 26,3 Jahren im Schnitt hatte er beim olympischen Final Four das jüngste Team. Da sei jedes Turnier – vor allem mit den Spielen bis zum Ende – goldwert. «So wächst eine Mannschaft noch mal zusammen, nicht nur die 14 Spieler, die hier sind, sondern auch die, die vorher abreisen mussten und in der Vorbereitung im Kader waren», sagte der Isländer.

In die Erfolgsbilanz 2016 rechnete Hanning nicht nur die mitreißenden Auftritte der Männer, sondern auch EM-Silber für die U20-Junioren und EM-Bronze für die U18-Jugend ein. «Wir haben gesagt, wir wollen 2020 olympisches Gold. Wir haben jetzt schon sehr, sehr viel Erfolg, was gut ist, weil es das Ganze vereinfacht», sagte er.

Nach Meinung von Steffen Weinhold gleicht der Weg auf den Olymp 2020 der Besteigung des Mount Everest. «Wir sind noch nicht ganz oben angekommen, aber vielleicht auf einem anderen Achttausender. Dann müssen wir eben irgendwann anders den Mount Everest nehmen», sagte der erfahrene Rückraumspieler. Geht es nach Torhüter Andreas Wolff, geschieht dies schon in naher Zukunft. «Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die zu 90 Prozent gerade mal ihr zweites Turnier gespielt haben. Zweimal schon im Halbfinale, einmal im Finale – das ist natürlich ein unglaublicher Erfahrungsschatz für die weiteren Turniere», meinte er.

Fotocredits: Srdjan Suki
(dpa)

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