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Bahn-Olympiasiegerin Vogel bleibt Sprintkönigin

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Hongkong – Eingehüllt in einer Deutschland-Fahne und mit einem strahlenden Lächeln ging Kristina Vogel auf die Ehrenrunde. Die Ausnahmefahrerin ballte vor Freude immer wieder die Fäuste und zeigte den Finger gen Hallendecke.

241 Tage nach ihrem Olympia-Triumph von Rio hat sich die deutsche Sprintkönigin auch zur Weltmeisterin gekrönt und ihre Rekordjagd eindrucksvoll fortgesetzt. Vogel holte am Karfreitag bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Hongkong bereits ihren achten WM-Titel und ist damit nur noch drei Siege von der australischen Rekordsiegerin Anna Meares entfernt.

«Ich bin sehr glücklich und stolz, dass ich nach den Olympischen Spielen in Rio meine Position in der Welt verteidigt habe. Es war ein hartes Stück Arbeit, vor allem im Halbfinale», sagte Vogel, die beim Nervenspiel im Finale gegen die Australierin Stephanie Morton klar in zwei Läufen siegte und damit den strapaziösen Sprint-Wettkampf ohne Niederlage abschloss. Bei den Titelkämpfen im Hongkong Velodrome war es bereits die zweite Medaille für die 26 Jahre alte Erfurterin, nachdem sie zum Auftakt den dritten Platz im Teamsprint mit Partnerin Miriam Welte belegt hatte.

Für Vogel bietet sich am folgenden Sonntag eine weitere Chance auf Edelmetall, wenn sie als Titelverteidigerin im Keirin an den Start geht. In der derzeitigen Form gilt die Ausnahmeathletin auch dort als Topfavoriten. Zu überlegen präsentierte sich Vogel am Freitag im Sprint. Bereits im Halbfinale hatte sie sich gegen die Hongkong-Chinesin Wai-Sze Lee souverän durchgesetzt, wenngleich sie kurz zittern musste. Weil sie im zweiten Lauf ihren Sprintkorridor verlassen hatte, sprach die Jury eine Verwarnung aus, verzichtete aber auf eine Disqualifikation. «So einfach war es nicht. Das Halbfinale gegen Lee war der Schlüsselpunkt, im Finale war es dann easy», sagte Bundestrainer Detlef Uibel.

Und auch bei den Männern könnte es eine deutsche Medaille in der Königsdisziplin Sprint geben. Der Chemnitzer Max Niederlag, der bereits in der Qualifikation die zweitschnellste Zeit gefahren war, steht bereits im Viertelfinale. Dort trifft der WM-Sechste von 2014 am Samstag auf den Briten Ryan Owens. «Die Grundlage für den guten ersten Tag hat Max mit der starken Quali-Zeit gelegt. Den Briten Owens kann und muss er knacken», sagte Bundestrainer Detlef Uibel. Der Cottbuser Eric Engler konnte seine Ergebnisse des Winters dagegen nicht bestätigen und schied frühzeitig aus.

Chancenlos war auch Lucas Liß einen Tag nach WM-Silber im Scratch. Der Mann aus Bergkamen fuhr im Punktefahren mit drei Zählern nur auf den 14. Platz. Einen überlegenen Sieg fuhr der Australier Cameron Meyer (76) heraus, der bereits zum vierten Mal das Regenbogentrikot in dieser Disziplin gewann. Die Plätze zwei und drei belegten der Belgier Kenny de Ketele (40) und der Pole Wojciech Pszczolarski (40).

Einen weiteren australischen Sieg feierte Jordan Kerby, der im Finale der 4000-Meter-Einerverfolgung in 4:17,068 Minuten gegen den Italiener Filippo Ganna gewann. Bronze holte Kerbys Landsmann Kelland O’Brien. Bester Deutscher war Kersten Thiele aus Erfurt, der in persönlicher Bestzeit von 4:20,052 Minuten den neunten Platz belegte. WM-Neuling Jasper Frahm aus Buxtehude (4:26,078) kam auf Platz 21. Vorjahres-Vize-Weltmeister Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) war nicht am Start. Im Omnium der Frauen siegte die Britin Katie Archibald.

Fotocredits: Kin Cheung,Kin Cheung
(dpa)

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