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Bayern nach Torspektakel auf Viertelfinal-Kurs

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München – Wie auf Knopfdruck hat der FC Bayern in der Champions League seine ganze Klasse demonstriert. Nach einem 5:1-Torspektakel gegen den FC Arsenal sollte für den deutschen Fußball-Rekordmeister der vierte Achtelfinal-Erfolg gegen den Lieblingsgegner aus England nur noch Formsache sein.

Die Münchner trumpften nach zuletzt zähen Bundesliga-Auftritten dank wiederbelebter Offensivkraft richtig auf. Der herausragende Thiago (56./63. Minute), Joker Thomas Müller (88.), Robert Lewandowski (53.) Kunstschütze Arjen Robben (11.) sorgten für einen großen Sieg – auch für den Königsklassen-Spezialisten Carlo Ancelotti.

Der Ausgleich durch Alexis Sanchez (30.), der im Nachschuss bei einem von Manuel Neuer parierten Strafstoß traf, war an einem nahezu perfekten Abend am Ende nur ein Schönheitsfehler. 70 000 begeisterte Zuschauer feierten den 16. Heimsieg der Bayern in Europas Eliteliga nacheinander. Das Team um den starken Philipp Lahm darf mit größter Zuversicht im Rückspiel am 7. März in London auflaufen, auch wenn der Kapitän dann gelb-gesperrt fehlen wird.

«Heute ist Champions League, da sind wir fokussiert», versprach Jérôme Boateng vor dem Anpfiff bei Sky. «Meistens sind wir gut, wenn wir liefern müssen», fügte er an. Und seine Kollegen untermauerten die Einschätzung des nach seiner Brustverletzung weiter fehlenden Abwehrchefs. An dem angekündigten Fußball-Festtag zeigten sie eine positive Körpersprache, waren präsent und aktiv. Arsenal ließ die Bayern auf fahrlässige Weise agieren und stand auch bei Robbens 28. Königsklassen-Treffer brav Spalier. In seiner unnachahmlichen Art zog der Holländer nach innen und drosch den Ball mit links in den Winkel.

Die Bayern waren dominant, gerade über die rechte Außenbahn kurbelten Lahm und Robben die Offensive an. Arsenal verteidigte weiter schlecht. Shkodran Mustafi sah nach einem überharten Einsteigen gegen Ballverteiler Thiago in der Bayern-Hälfte Gelb. Fast wirkten die Engländer überfordert. Es war Sanchez, der die Gunners aus der Lethargie riss. Sein Solo beendete Mats Hummels (26.) mit einem Foul knapp vor der Strafraumgrenze. Den folgenden Freistoß von Mesut Özil konnte Neuer nur abklatschen – noch ohne Konsequenzen.

Als Lewandowski Arsenals Abwehrchef Laurent Koscielny unter den ausgestreckten Fuß trat, entschied Schiedsrichter Milorad Mazic aus Serbien auf Strafstoß – die Bayern-Profis wollten es nicht glauben. Neuer entschärfte den Versuch von Sanchez, aber im zweiten Nachschuss ließ der Chilene gleich drei Bayern-Verteidiger um ihn herum alt aussehen. Neuer ärgerte sich maßlos über den vermeidbaren Ausgleich.

Nun wurde es hitzig. Zumal Mazic ein Handspiel von Hector Bellerin (35.) nicht für elfmeterwürdig hielt. Arsenal hatte mit Erlaubnis der Bayern ins Spiel gefunden. Beide Teams hatten noch vor der Pause Chancen zur Führung. Der bis dahin unglückliche Lewandowski (43.) köpfte über das Tor. Neuer parierte gegen Granit Xhaka (40.) und stark im Stellungsspiel gegen Özil (45.+1).

Kurz nach der Pause musste der starke Koscielny verletzt raus. Eine massive Schwächung für die Gäste, wie sich schnell zeigen sollte. Vier Minuten später sah Mustafi im Kopfball-Duell mit Lewandowski ganz schlecht aus. Der Pole köpfte sich elegant den Frust von der Seele – die Bayern waren wieder vorn. Drei Minuten später legte der Pole per Hackentrick für Thiago auf – 3:1.

Jetzt war wieder Festtagsstimmung in der Allianz Arena. Lewandowski (61.) zirkelt den Ball an die Latte. Javier Martinez scheiterte an Arsenals Schlussmann David Ospina (62.). Die Bayern hatten Spaß an ihrem Dauerdruck. Thiago erhöhte mit seinem insgesamt fünften Europapokal-Tor unter Mithilfe von Xhaka per Distanzschuss auf 4:1. Die Bayern waren mit sich und ihrer Fußball-Welt wieder richtig zufrieden und sogar Müller durfte nach 85 Minuten auf der Ersatzbank noch ran – und traf prompt zum Endstand.

Fotocredits: Sven Hoppe,Andreas Gebert,Sven Hoppe,Sven Hoppe,Sven Hoppe,Andreas Gebert,Andreas Gebert,Andreas Gebert,Sven Hoppe,Andreas Gebert
(dpa)

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