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Biathlet Schempp nach Rang zehn erleichtert

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Le Grand-Bornand – Simon Schempp stand da, lächelte und war erstmals in diesem Winter mit sich und seiner Leistung im Biathlon-Weltcup zufrieden.

«Ich freue mich sehr über mein Rennen», sagte der Schwabe im ZDF. «Auch wenn es läuferisch sehr, sehr zäh war. Es hat Gott sei Dank funktioniert am Schießstand.»

Beim vierten Saisonsieg von Johannes Thingnes Bö in der Verfolgung im französischen Le Grand-Bornand war Schempp als einer von nur vier Skijägern am Schießstand fehlerfrei geblieben. Der Lohn für die bärenstarke Aufholjagd von Platz 32 aus: Zehnter, direkt hinter Olympiasieger Arnd Peiffer und direkt vor Philipp Horn. Bester Deutscher über die 12,5 Kilometer war Sprint-Sieger Benedikt Doll als Fünfter.

Nach seinem zähen Saisonstart war auch der amtierende Einzel-Weltmeister Peiffer gut drauf. Schließlich hatte sich der 32-Jährige mit seinem neunten Platz die Norm für die Weltmeisterschaft Mitte Februar in Antholz gesichert. «Es ist immer schön, wenn man das vor Weihnachten erledigt hat», sagte Peiffer.

Neben Peiffer haben noch Johannes Kühn, der im Jagdrennen allerdings gleich sechsmal in die Strafrunde musste und auf Rang 23 durchgereicht wurde, und natürlich Doll die WM-Norm geschafft. «Es ist wieder ein Top-Ergebnis. Ich bin sehr, sehr zufrieden. Das macht Lust auf den Massenstart. Ich weiß, ich kann es zur Zeit. Es läuft – mit diesem Rückhalt gehe ich ins Rennen», sagte der Schwarzwälder dem ARD-Hörfunk. Mit fünf deutschen Skijägern wird das erste Saison-Duell der 30 Besten am Sonntag um 12.10 Uhr (ZDF und Eurosport) gestartet. Doll, Peiffer, Kühn, Horn und auch Schempp sind dabei.

«Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen auf den letzten Runden dagegenhalten kann», sagte Schempp. «Die ersten drei Wochen waren sehr ausbaufähig. Den Start hätte ich mir deutlich besser vorgestellt. Da tut so ein Rennen kurz vor Weihnachten sehr gut. Das gibt einem Auftrieb», sagte der in Ruhpolding lebende Uhinger.

Nach rund elf Monaten Pause war der 31-Jährige beim Auftakt in Östersund in den Weltcup zurückgekehrt. Platz 32 im Sprint mit zwei Fehlern und der 45. Laufzeit waren für den Olympia-Zweiten im Massenstart eine Enttäuschung. Zuletzt in Hochfilzen schaffte Schempp erst gar nicht die Qualifikation für das Verfolgungsrennen.

In der letzten Saison waren es Rückenprobleme, eine Schulteroperation nach einem Mountainbike-Sturz und dadurch resultierende Formschwäche, die ihn ausbremsten. In der Vorsaison war er im Januar in Oberhof aus dem Wettkampfbetrieb ausgestiegen, verzichtete auf die WM in Östersund und trainierte mehrere Monate gar nicht.

Im Sommer gewann Schempp alle Einzeltitel bei den deutschen Meisterschaften und schaffte dadurch die Rückkehr ins Weltcup-Team. Sein großes Saisonziel ist die WM in Antholz. Fünf von zwölf Weltcupsiegen feierte er in Italien, gilt als Spezialist für die Strecken in der Höhe von Südtirol. Kurz vor Weihnachten könnte Schempp in Frankreich ein wichtiger Schritt zurück in die Weltspitze gelungen sein. Auf so eine Steigerung wartet auch Erik Lesser. Der Ex-Weltmeister hatte sich für das Jagdrennen der besten 60 in Frankreich nicht qualifiziert und reiste bereits nach Hause.

Fotocredits: Kerstin Joensson
(dpa)

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