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Carl Lewis wundert sich über Bolts Leistungen

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Jahrhundert-Leichtathlet Carl Lewis zweifelt an den Weltrekorden von Jamaikas Supersprinter Usain Bolt. Direktes Doping will der US-Amerikaner dem dreimaligen Olympiasieger aber nicht vorwerfen.

„Er könnte der größte Athlet aller Zeiten sein. Aber man müsste ein Dummkopf sein, wenn man nicht fragen würde: Wie kann jemand in einem Jahr 10,03 rennen und im nächsten Jahr 9,69 – und das in einer Sportart mit diesem Ruf“, sagte Lewis in einem Interview mit „Sports Illustrated“.

„Lasst uns realistisch sein und gehen wir mal die Liste durch: Ben Johnson, Justin Gatlin, Tim Montgomery, Tyson Gay und die zwei Jamaikaner. Sechs Leute sind legal unter 9,80 gelaufen, drei sind positiv getestet worden, einer war für ein Jahr gesperrt“, meinte der neunmalige Olympiasieger.

Ein paar Wochen nach den Olympischen Spielen in Peking wundert sich der 47-Jährige immer noch immer noch über die Superzeiten von Bolt, der über 100 (9,69 Sekunden) und 200 Meter (19,30) sowie mit der Sprintstaffel über 4 x 100 Meter (37,10) Gold mit Weltrekordzeiten in allen drei Disziplinen holte. Lewis kann sich nicht vorstellen, dass Bolt seine Leistung über 100 Meter innerhalb eines Jahres von 10,03 auf 9,69 verbessert hat.

„Ich denke, das wirft einige Fragen auf. Ich bin stolz auf Amerika, weil wir derzeit die besten Zufallskontrollen und das umfangreichste Dopingtestprogramm haben. Länder wie Jamaika haben kein Programm für unangemeldete Trainingskontrollen, deshalb können sie monatelang von Tests verschont bleiben“, sagte der 1999 vom Weltverband IAAF zum „Leichtathleten des Jahrhunderts“ gekürte Lewis.

Der „Jahrhundert-Leichtathlet“ sollt sich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Schließlich wurde er bei den US-Trails 1988 selber positiv getestet und hatte Glück, dass er erst am Ende seiner Karriere stand. Wer weiß, was Lewis davor für Mittelchen in seinem Körper hatte, mit denen der Ausnahme-Athlet zu Glanzleistungen stürmte.