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Dank Thuram: Gladbach kämpft sich zu Sieg gegen Düsseldorf

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Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach hat drei Tage nach der höchsten Europapokal-Heimpleite mit dem ersten Heimsieg seit acht Monaten mühsam Wiedergutmachung betrieben.

Beim 2:1 (0:1) im kleinen Rhein-Derby gegen Fortuna Düsseldorf stand das Team von Trainer Marco Rose lang erneut vor einer schmerzhaften Pleite. Der eingewechselte Marcus Thuram (74. Minute/87.) drehte mit einem Tor-Doppelpack für zumindest kämpferisch überzeugende Borussen aber nach dem frühen Rückstand durch Kasim Adams (6.) noch die Partie.

Damit endete vor 52.413 Zuschauern die Sieglos-Heimserie. Zuletzt hatte die Elf vom Niederrhein am 26. Januar gegen den FC Augsburg (2:0) gewonnen. Auch der Heim-Nimbus im S-Bahn-Duell blieb gewahrt – die bislang letzte Niederlage daheim gegen Düsseldorf liegt nunmehr 35 Jahre zurück. Dabei hätte Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel mit einem Taktik-Kniff beinahe Erfolg gehabt.

Der 65-Jährige nutzte die Unsicherheit der Borussen nach dem bitteren 0:4 in der Europa League am Donnerstag gegen den österreichischen Provinzclub Wolfsberger AC geschickt aus, indem er sein Team taktisch völlig verändert aufs Feld schickte. Mit einer Dreier-Abwehrkette bei einer 3-4-1-2-Formation und dem eigentlichen Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann hinten den Spitzen verblüfften die Düsseldorfer. In den ersten zehn Minuten spielte nur der Außenseiter auf das Gladbacher Tor und ging verdient in Führung.

Den Kopfball von Hoffenheims Leihgabe Adams erwischte Nationalverteidiger Matthias Ginter erst hinter der Linie. Für den starken Ghanaer war es im ersten Saisonspiel von Beginn an sogleich das erste Tor. Immerhin reagierte Borussia und fand sich nach gut zehn Minuten besser zurecht. Breel Embolo nutzte kurz hintereinander zwei Großchancen zum Ausgleich (10./12.) nicht.

Daraufhin kehrte Funkel zur Vierer-Abwehrkette zurück. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem die Gäste bis zur Halbzeit spielbestimmend blieben. Nach gut einer halben Stunde gab aus der Gladbacher Nordkurve das erste Pfeifkonzert. Dies wiedeholte sich zur Pause. Erst vor acht Tagen hatte die Borussia ihre Fans beim starken 1:0 im eigentlichen Rhein-Derby beim 1. FC Köln verzückt. Von dem Spielwitz gegen Köln war auch gegen Düsseldorf kaum etwas zu sehen.

Rose, der noch vor dem von Gladbach-Fans als Nicht-Derby angesehenen Nachbarschaftsduell eine Reaktion nach der Schmach gegen Wolfsberg gefordert hatte, reagierte mit vier Wechseln in der Startelf auf das Fiasko in der Europa League. Insbesondere von den neu ins Team gekommenen Tony Jantschke und Embolo gingen in der Tat positive Signale aus. Jantschke musste nach einem Zusammenstoß mit Mitspieler Embolo allerdings vorzeitig wieder vom Platz.

Ende März hatte die Borussia beim 1:3 in Düsseldorf eine schmerzhafte Pleite erlitten. Drei Tage später hatte Borussia die bereits zuvor beschlossene Trennung von Trainer Dieter Hecking zum Saisonende publik gemacht. «Das Spiel in Düsseldorf haben unsere Fans sicher noch im Kopf. Aber für mich geht es darum, dass wir aus Wolfsberg die richtigen Schlüsse ziehen», hatte Hecking-Nachfolger Rose vor dem Spiel gesagt. Dies klappte erst nach der Pause.

Dass seine Borussia gegen die vom Gladbacher Umfeld gerne belächelte Fortuna überhaupt bis weit in die zweite Halbzeit im Spiel blieb, lag an der fehlenden Konsequenz der Gäste. Zwar hatte die Fortuna in US-Nationalkeeper Zack Steffen erneut einen ganz starken Rückhalt. Gegen Thuram war aber auch die Leihgabe von Manchester City machtlos.

Fotocredits: Marius Becker
(dpa)

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