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Deutsche Handballer nach Sieg in Slowenien auf EM-Kurs

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Ljubljana – Keeper Andreas Wolff war der überragende Rückhalt, Kapitän Uwe Gensheimer der eiskalte Vollstrecker: Dank ihrer Ausnahmekönner haben Deutschlands Handballer nach dem WM-Schock einen glanzvollen Neustart unter Christian Prokop hingelegt.

Beim Pflichtspieldebüt des neuen Bundestrainers setzten sich die Bad Boys im Topspiel der EM-Qualifikation beim WM-Dritten Slowenien mit 32:23 (19:12) durch. Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel steuert die DHB-Auswahl damit souverän auf Endrundenkurs.

Gut drei Monate nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der Weltmeisterschaft lieferte das deutsche Team im Hexenkessel von Ljubljana eine ganz starke Leistung ab. Dank des Erfolges behauptete der Europameister mit 6:0 Punkten die Tabellenführung in der Gruppe 5 und kann mit einem Heimsieg im Rückspiel an diesem Samstag in Halle/Westfalen vorzeitig das Ticket für die EM 2018 in Kroatien lösen. Bester deutscher Werfer war Linksaußen Gensheimer mit elf Treffern, sieben davon erzielte er per Siebenmeter.

Im Tor setzte Prokop, der Mitte März die Nachfolge von Dagur Sigurdsson angetreten hatte, auf Wolff – und der Keeper vom deutschen Rekordmeister THW Kiel war der erhofft starke Rückhalt. Mit seinen Paraden sorgte der 26-Jährige dafür, dass die Gäste schnell auf drei Tore davonzogen (5:2/8.).

Auch in der Folge brachte der EM-Held die Slowenen schier zur Verzweiflung, so dass die Prokop-Truppe ihren Vorsprung weiter ausbaute (12:6/18.). Dabei musste der Coach seine Defensive frühzeitig umbauen, weil Paul Drux bereits nach zehn Minuten seine zweite Zeitstrafe kassierte. Für den Berliner rückte Kreisläufer Patrick Wiencek in den Abwehrverbund.

Nach dem kurzfristigen Ausfall der erkrankten Europameister Steffen Weinhold (THW Kiel) und Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf) setzte Prokop im rechten Rückraum auf Rückkehrer Fabian Wiede. Der Berliner, der nach seiner Schulterverletzung erstmals seit neun Monaten wieder für die DHB-Auswahl auflief, konnte beim Comeback allerdings noch keine Offensivakzente setzen.

Das war wieder einmal Chefsache. Kapitän Gensheimer traf aus allen Lagen – von Außen, im schnellen Gegenstoß und vom Siebenmeterpunkt. So ging die DHB-Auswahl mit einem beruhigenden Sieben-Tore-Polster in die Pause.

Auch nach dem Wechsel agierten die Gäste auf hohem Niveau und ließen dem Gastgeber nicht den Hauch einer Chance, dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. Zeitweise wuchs der Vorsprung sogar auf neun Tore an. Erst in der Schlussphase schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein, die aber ohne Auswirkungen blieben.

Fotocredits: Sasa Pahic Szabo
(dpa)

(dpa)

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