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Deutsche Taekwondo-Geschwister hoffen auf Olympia-Gold

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Rio de Janeiro – Sollte in der Welt mal nach einer Hauptstadt des Taekwondo gesucht werden, wäre Nürnberg vielleicht eine Option. Der türkische Olympiasieger Servet Tazegül kommt aus Nürnberg, auch die beiden derzeit wohl besten deutschen Taekwondo-Athleten sind Franken.

Doch im Vergleich zu Tazegül werden Rabia und Tahir Gülec am Freitag in Rio de Janeiro eine Premiere erleben. «Mein Traum wird wahr und ich darf das erste Mal bei den Olympischen Spielen kämpfen», sagte Tahir. Das gleiche gilt für seine Schwester Rabia. Und die beiden sind in Rio de Janeiro die einzigen deutschen Hoffnungen auf eine Taekwondo-Medaille.

Denn Levent Tuncat, der eigentlich auch in Rio angetreten wäre, musste wegen einer Verletzung kurzfristig absagen. Bereits vor drei Wochen habe er sich im Training Augen- und Nasenwand gebrochen, schrieb Tuncat in einem emotionalen Brief auf seiner Facebook-Seite. «Die Ärzte mussten in einer Notoperation um mein Augenlicht kämpfen. Ich befand mich in einer sehr kritischen Situation.» Trotzdem war er nach Rio gereist, wo ihm die Ärzte des Olympischen Dorfes ebenfalls von einer Teilnahme abrieten. Darum hängen alle deutschen Hoffnungen nun an Rabia und Tahir Gülec.

Beide sind nach Rio geflogen, um Medaillen zu holen. Schon ihre Schwester Sümeyye Manz war zwei Mal bei Olympischen Spielen, 2004 und 2008, verpasste aber beide Male eine Medaille. Tahir Gülec startet am Freitag als Favorit gegen Moisés Hernandéz aus der Dominikanischen Republik ins Turnier. Für den Weltmeister von 2013 soll das aber ohnehin nur eine Zwischenstation sein.

«Ich fliege nach Rio, um die Goldmedaille zu holen», sagte er vor einiger Zeit den «Nürnberger Nachrichten». Am mangelnden Selbstbewusstsein wird er jedenfalls nicht scheitern: «Ich bin nervenstark. Ich werde nicht so schnell nervös, denke taktisch.»

Rabia wird am selben Tag, aber wenige Stunden vor ihrem Bruder erstmals in Rio kämpfen. «Natürlich wollen wir jetzt auch zwei Medaillen gewinnen – und einer von uns sollte die Goldmedaille holen», sagte sie. Das würde nicht nur ihre Schwester Sümeyye, sondern auch ihren Onkel Özer Gülec stolz machen. Auch der ist besessen vom Taekwondo und wird natürlich in Rio dabei sein. Nicht als Fan, sondern als Trainer.

Fotocredits: Bernd Thissen,Bernd Thissen
(dpa)

(dpa)

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