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DHB-Spitze glaubt an erfolgreichen Neustart unter Prokop

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Hannover – Nach dem Votum für Bundestrainer Christian Prokop sieht die Verbandsführung den Weg frei für einen erfolgreichen Restart der deutschen Handballer – nun müssen sich der Coach und die Spieler für das große Projekt Olympia-Gold 2020 zusammenraufen.

«Ich bin richtig froh, dass das Thema jetzt beendet ist. Wir haben Lösungen für Problemfelder angesprochen und auch eingeleitet», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. «Wir glauben an eine erfolgreiche Heim-WM und an erfolgreiche Olympische Spiele.»

Die spannende Frage wird sein, ob alle Spieler aus dem EM-Kader bereit sind, den Weg mit Prokop weiterzugehen. Denn einige Leistungsträger hatten ihren Rücktritt angedroht für den jetzt eingetretenen Fall einer Weiterbeschäftigung des 39-Jährigen. Führungsspieler Steffen Weinhold appellierte daher in den «Kieler Nachrichten» (Dienstag): «Alle müssen jetzt einen Schritt aufeinander zugehen. Wenn drei, vier, fünf Spieler wegbrechen, fehlt es uns an Qualität.»

Kromer hat in den zahlreichen intensiven Gesprächen, die er in den vergangenen drei Wochen geführt hat, allerdings keine Erkenntnisse über eine mögliche Rücktrittswelle erlangt. «Ich gehe davon aus, dass wir bei der WM ein schlagkräftiges Team zur Verfügung haben», versicherte er. Auch DHB-Vizepräsident Bob Hanning rechnet nicht mit einem personellen Aderlass: «Ich gehe nicht davon aus, dass wir Veränderungen im Kader haben werden.»

Ganz sicher kann sich der Verband aber nicht sein. Deshalb habe man «natürlich mit dem Trainer und der Mannschaft darüber gesprochen, welche Möglichkeiten und Notwendigkeiten bestehen, um mit voller Überzeugung in dieses neue Projekt hineinzugehen», berichtete Kromer. Seine Erkenntnis daraus: «Wir sind zu 100 Prozent überzeugt davon, dass Christian Prokop mit seiner fachlichen Kompetenz das Team voranbringt und wir auf dem langen Weg zu Olympia auch ein tolles Zwischenergebnis bei der Heim-WM erzielen können.»

Ruhe wird aber vorerst kaum einkehren. Dessen ist sich auch Kromer bewusst. «Im Fußball wird ja oft der einfachste Weg gewählt und der Trainer entlassen. Diesen Weg sind wir nicht gegangen», sagte er. «Bei den nächsten Events wird weiter Druck da sein.» Um neuerlichen Fehlentwicklungen künftig vorzubeugen, will der DHB mit allen Beteiligten weiter einen intensiven Dialog pflegen.

Das ist ganz im Sinne von Weinhold, der darauf hofft, dass Prokop die komplette Mannschaft für den Neustart begeistern kann. «Es liegt jetzt an uns Spielern, uns zu öffnen, dem Trainer neues Vertrauen zu geben», sagte der Routinier vom deutschen Rekordmeister THW Kiel. «Es liegt aber auch am Trainer und am Präsidium, alle Spieler zu ermutigen, mitzuziehen.»

Fotocredits: Monika Skolimowska
(dpa)

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