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Gnabry mit Freude «auf die Reise» – Kovac: Mann für den DFB

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München – Der Wechsel zum FC Bayern soll Serge Gnabry auch ins Team des entthronten Weltmeisters zurückführen.

«Ich versuche, die Bühne zu nutzen und natürlich erst mal hier Gas zu geben für den Verein. Die Nationalmannschaft ist mein Ziel, und es ist ein Traum, da viele Spiele zu absolvieren», sagte der bald 23-Jährige bei seiner Vorstellung in München. Geschätzte acht Millionen Euro überwiesen die Münchner vor einem Jahr an Werder Bremen, liehen den Olympia-Silbermedaillengewinner aber gleich für eine Saison nach Hoffenheim aus.

Mit Kingsley Coman (22) fordert Gnabry nun beim deutschen Fußball-Rekordchampion die Vereins-Idole Franck Ribéry (35) und Arjen Robben (34) vor deren vermutlich letzter Saison heraus. «Serge ist ein Spieler, der in Bremen und in Hoffenheim gezeigt hat, dass er Fähigkeiten hat, die der FC Bayern sucht, und die dann auch die deutsche Nationalmannschaft hoffentlich wieder in Anspruch nehmen kann», sagte Bayern-Trainer Niko Kovac.

Zwei Länderspiele weist die Vita von Gnabry auf, im November 2016 durfte er beim 8:0 gegen San Marino und beim 0:0 gegen Italien ran. Drei Tore bei der Premiere waren vor Gnabry nur fünf Nationalspielern gelungen, darunter war der spätere Weltmeister und Ehrenspielführer Fritz Walter. Danach wurde Gnabry erst einmal wieder zur U21 beordert, mit der er 2017 den Europameistertitel feierte.

«Er wäre sicher auch eine Option für den WM-Kader gewesen, wenn er sich nicht verletzt hätte», sagte U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz der Deutschen Presse-Agentur. Die Folgen des Muskelbündelrisses spürt Gnabry immer noch, auf sein Comeback wartet er. «Wenn Serge gesund bleibt und die Entwicklung so weiterläuft wie in Hoffenheim, kann er sich gute Chancen auf Spielanteile ausrechnen», sagte Kuntz.

Er habe «Lust und Leidenschaft» und könne nach einer «schweren Zeit bei Arsenal» endlich wieder befreit aufspielen, hob Gnabry bei seinem Auftritt im rot-weißen Designershirt hervor. Eine bewegte Karriere hat er schon hinter sich. Mit 16 wechselte Gnabry vom VfB Stuttgart nach London, einen festen Platz im Kader erkämpfte er sich nicht. Arsenal verlieh ihn an West Bromwich Albion, wo er noch weniger Spielzeit bekam. Erst in Bremen konnte der Sohn eines Ivorers und einer Deutschen seine viel gerühmten Fähigkeiten wieder abrufen.

«Alles ist ein Prozess, der bis zum Ende der Karriere dauert», sagte der 22-Jährige. «Es gibt viel, was auf meinem Weg passieren wird und viel, was ich dazulernen kann. Ich freue mich auf die Reise.»

Die Reise hat ihn in München mit namhafter und starker Konkurrenz zusammengeführt. Gnabry (Vertrag bis 2020) und Coman (bis 2023) sind auf den Flügeln die Zukunft der Münchner. «Der FC Bayern hat einen großen starken Kader und viel, viel Qualität gerade im Offensivbereich. Ich freue mich auf das Zusammenspiel», sagte Gnabry, «und ich freue mich, viel von den Jungs zu lernen.»

Der gebürtiger Stuttgarter bringt viel Tempo, ein starkes Dribbling und Torgefahr mit. «Er ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann», sagte Kovac. Auch Hasan Salihamidzic ist schon vor dem ersten Einsatz begeistert. «Das ist eine Erfrischung für unsere Mannschaft, Serge Gnabry ist ein junger talentierter Spieler, der sicherlich auch in deutschen Nationalmannschaft eine große Rolle in der Zukunft spielen wird», sagte der Sportdirektor. «Er hat Qualitäten, die man nicht so oft sieht, die einzigartig sind.» In München will Gnabry das dauerhaft zeigen.

Fotocredits: Andreas Gebert
(dpa)

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