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«Gnadenlose Klasse»: Messi trifft für Barca, Chelsea leidet

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London – Lionel Messi scherzte und lachte auf dem Weg zur Kabine nicht nur mit seinen Teamkollegen vom FC Barcelona, sondern auch mit Fotografen, Reportern und jedem, der seinen Weg kreuzte.

Nach dem 1:1 (0:0) und seinem ersten Tor im neunten Anlauf gegen den FC Chelsea war der Superstar happy. Zwar gelang Barça mal wieder kein Sieg an der Stamford Bridge. Aber mit dem Ergebnis verschafften sich Messi und Co. eine gute Ausgangssituation für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am 14. März vor heimischer Kulisse.

In seiner spanischen Wahlheimat wurde der Argentinier am Mittwoch mit Lob überhäuft. «Messi haucht Barça viel Leben ein» und «Messi kennt keinen Fluch» titelte etwa die Zeitung «Sport». «Mundo Deportivo» schrieb: «Messi herauszufordern ist Selbstmord». Britische Medien sahen es genauso. «Das kleine Genie hat die Schwerkraft der Partie mit einem Spielzug ausgezeichneter, gnadenloser Klasse verändert», schwärmte die Zeitung «Guardian». Sein Tor zelebrierte er mit einer Verneigung vor den mitgereisten Fans, die «Messi, Messi» grölten.

Lob bekam Messi, der mit einem verschossenen Strafstoß 2012 gegen Chelsea der Pechvogel gewesen war, auch von seinen Mitspielern: «Deshalb ist er einfach der beste Spieler der Welt», sagte der frühere Schalker Ivan Rakitic dem spanischen Fernsehen. «Wenn es drauf ankommt, ist Leo immer zur Stelle», meinte Außenverteidiger Jordi Alba. «Sein Tor ist für uns lebenswichtig.»

Bei Englands Fußballmeister Chelsea überwog die Ernüchterung, dass trotz der guten Leistung nicht mehr als Willians Tor (62. Minute) heraussprang. Gleich zweimal hatte der Brasilianer zudem den Pfosten getroffen. «Es ist schade», sagte Trainer Antonio Conte, «weil wir am Ende des Spiels vom Ergebnis enttäuscht sind.»

Der für seine Leidenschaft bekannte Italiener hatte während der Partie aufgeregt an der Seitenlinie gestikuliert und seinen Spielern Anweisungen zugerufen. Mit dem «perfekten Spiel», das Conte verlangt hatte, klappte es aber nicht. «Ich glaube, wir waren sehr nah dran», resümierte er. «Wir haben für
einen Fehler bezahlt, aber das weiß man ja bei so einem Gegner mit Spielern wie Messi, Iniesta und Suarez.»

Dieser eine Fehler und ein Blick auf die Statistik stimmen Barça optimistisch. Nach einem 1:1 im Hinspiel beim Gegner sind die Katalanen in europäischen Wettbewerben in elf von 13 Fällen zuhause weitergekommen. Mehr noch: Nach Unentschieden an der Stamford Bridge in der K.o.-Runde hat der Club 2006 und 2009 den 12,2 Kilogramm schweren Pott nach Barcelona geholt.

2009 hatte Andres Iniesta nach Pass von Messi mit einem fulminanten Last-Minute-Tor bei Chelsea den Finaleinzug sichergestellt. Nun tauschten die beiden Stars die Rollen. Iniesta gab nach einem Fehler der Chelsea-Abwehr die Vorlage, Messi (75.) traf nach dem «Iniestazo» von 2009 zum «Messiazo», wie «Mundo Deportivo» den Treffer nannte.

Luis Suárez sieht das elfte Königsklassen-Viertelfinale in Folge für sein Team näherrücken. «Wir haben ein sehr gutes Ergebnis geholt», sagte der Stürmer. «Nun müssen sie bei uns treffen. Und zu Hause sind wir viel, viel stärker.» Die Blues bleiben kämpferisch. «Wir müssen da hinfahren und versuchen zu gewinnen», forderte Torschütze Willian. Conte räumte zwar ein, dass es sehr schwer wird, sah aber auch die große Chance für seinen FC Chelsea. «Wir können versuchen, etwas Unglaubliches im Camp Nou zu schaffen.»

Fotocredits: Nick Potts
(dpa)

(dpa)

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