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Göppingen gewinnt erneut den EHF-Cup

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Göppingen – Angetrieben von seinen lautstarken Fans hat Frisch Auf Göppingen den Heimvorteil genutzt und den EHF-Pokal überraschend verteidigt. Die in der Handball-Bundesliga schwer kriselnden Schwaben setzten sich im deutschen Finale klar mit 30:22 (15:13) gegen die Füchse Berlin durch.

Göppingen sicherte sich zum insgesamt vierten Mal die begehrte Trophäe, auch im Vorjahr hatten sie den Wettbewerb gewonnen. «Das ist der Wahnsinn einfach. Ich habe keine Ahnung, warum wir in der Bundesliga so schlecht drauf sind, wenn man das hier heute sieht», sagte Göppingens Zarko Sesum.

Der EHF-Cup bleibt damit eine Domäne der Bundesliga-Clubs: Göppingens Erfolg war der zehnte eines deutschen Teams seit 2007, nur einmal hatte mit Pick Szeged 2014 ein ungarisches Team den Pokal geholt. Auch der dritte Rang bei dem Finalturnier ging mit dem SC Magdeburg an eine deutsche Mannschaft. «Darauf können wir stolz sein», sagte Magdeburgs Coach Bennet Wiegert.

Neben dem rund einen Meter hohen Pokal dürfen sich die Göppinger über ein Preisgeld in Höhe von 100 000 Euro freuen. Für die Füchse bleiben neben dem zweiten Rang immerhin 50 000 Euro von der Europäischen Handball-Föderation (EHF). Freude herrschte bei der Mannschaft des ehemaligen Göppinger Coaches Velimir Petkovic nach dem Abpfiff aber ganz und gar nicht. Denn die Füchse waren als Favorit in die Partie gegangen. «Wir haben absolut verdient in der Höhe verloren», sagte Berlins enttäuschter Geschäftsführer Bob Hanning. «So viele Fehler darfst du dir einfach nicht leisten.»

Denn trotz zuletzt sechs Bundesliga-Niederlagen in Serie nutzte Göppingen seinen Heimvorteil gnadenlos aus. Von der ersten bis zur letzten Minute peitschen die Fans ihr Team in der kleinen und engen Arena lautstark an. Nur in den Anfangsminuten schien die Mannschaft von Trainer Magnus Andersson etwas verunsichert, ab der 21. Minute lag sie dann jedoch permanent in Führung. Die Berliner leisteten sich im Spielaufbau dagegen immer mehr Fehler und wirkten angesichts der hitzigen Atmosphäre phasenweise irritiert. Das nutzte vor allem Göppings Ex-Nationalspieler Lars Kaufmann aus, der mit acht Treffern bester Werfer seines Teams war.

Schon am Samstag hatten die Göppinger im ersten Halbfinale überrascht, als sie die zuvor seit 22 Spielen unbesiegten Magdeburger mit 33:29 besiegten. «Die Atmosphäre hier war unglaublich. Großer Respekt vor Göppingen», sagte Wiegert, der sich immerhin noch über den dritten Rang freute. Nach einem Siebenmeter-Krimi hatte sich sein Team im kleinen Finale mit 32:31 (13:12) gegen St. Raphael durchgesetzt. «Heute bin ich stolz auf mein Team. Nach der Halbfinal-Pleite gegen Göppingen war ich es nicht», sagte Wiegert.

Auch Petkovic schaute am Sonntagabend ziemlich niedergeschlagen aus. Noch am Vortag hatte sein Team beim klaren 35:24 im Halbfinale gegen die Franzosen auf ganzer Linie überzeugt. Dann folgte der Einbruch in der «Höhle der Löwen», wie Hanning die Stimmung in der Göppinger Halle beschrieben hatte.

Fotocredits: Marijan Murat
(dpa)

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