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Gold und Silber für Schweiz in der Kombi

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St. Moritz – Für die Schweizer Ski-Königin Lara Gut war die Saison mit einer schweren Knieverletzung bereits vorbei, als ihre Teamkolleginnen Wendy Holdener und Michelle Gisin Gold und Silber in der WM-Kombination feierten.

Die beiden 23-Jährigen tanzten vor dem Podest im Schnee und winkten den begeisterten Zuschauern in St. Moritz zu. «Es ist unbeschreiblich, wunderschön mit ihr einen Doppelsieg zu feiern», sagte Holdener dem Schweizer Fernsehen. «Daheim – ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Ich habe es noch nicht realisiert. Wow.»

Holdener und Gisin, der im Ziel 0,05 Sekunden auf ihre Freundin fehlten, waren durch den Doppelerfolg und das erste Gold für die Gastgeber die strahlenden Heldinnen der Schweizer Fans – eine Rolle, die für Gut reserviert schien. Doch die 25-Jährige wird weder bei diesen Titelkämpfen noch in einem der verbliebenen Weltcup-Rennen antreten. Ihre Saison ist mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie sowie einer Meniskusverletzung vorzeitig beendet.

«Das war sehr traurig, weil sie ein Garant für Medaillen und Siege ist. Sie ist klar die Nummer eins bei uns im Team», sagte Gisin. «Das tut einem wahnsinnig leid. Freud und Leid ist im Skisport so nah beieinander. Man kann natürlich vor dem Rennen nicht wirklich darüber nachdenken. Ich habe versucht, das auf die Seite zu schieben. Ich wünsche ihr das Allerbeste und drücke ihr die Daumen, dass sie eine super Reha hat.»

Als Dritte nach der Abfahrt hatte Gut noch dazu beigetragen, dass die Fans voller Vorfreude auf Schweizer Erfolge zum Slalom pilgerten. Doch bei einer Trainingsfahrt als Vorbereitung auf den Torlauf verletzte sich die Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison. Auf Videobildern ist zu sehen, wie Gut an einem Geländeübergang wegknickt und zusammensackt.

Wie Gut behandelt wird, soll in den kommenden Tagen entschieden werden. «Diese Verletzung erfordert keine notfallmäßige Operation. Wir haben also Zeit verschiedene therapeutische Optionen zu prüfen», sagte Teamarzt Walter O. Frey.

Nach Bronze statt dem erhofften Gold im Super-G bekommt sie nun keine weitere Gelegenheit, in ihrer Heimat an einer WM-Siegerehrung teilzunehmen und erstmals Weltmeisterin zu werden. In der Abfahrt und im Riesenslalom zählte sie ebenfalls zu den Kandidatinnen auf eine Medaille.

Gisin dagegen bekommt nach ihrem starken Auftritt im ersten Teil der Kombination auch einen Startplatz in der Abfahrt. «Es ist der absolute Traum, bei der Heim-WM auf dem Podest stehen und eine Medaille zu holen», berichtete Gisin von ihrem Emotionen.

Bronze ging wie vor zwei Jahren an Michaela Kirchgasser aus Österreich. Die Schweizerin Denise Feierabend verpasste als Vierte das Podest nur knapp. Die einzige deutsche Starterin, Kira Weidle vom SC Starnberg, wurde nach dem Slalom wegen eines Regelverstoßes beim Material disqualifiziert.

Holdener ist die erste Weltmeisterin aus der Schweiz seit 16 Jahren. 2001 holte Sonja Nef in St. Anton Gold im Riesenslalom. Nef ist verheiratet mit dem Schweizer Damen-Cheftrainer Hans Flatscher.

Fotocredits: Gian Ehrenzeller,Michael Kappeler,Peter Schneider,Michael Kappeler,Str,Michael Kappeler
(dpa)

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