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Gomez, Badstuber und Co.: Chance oder Abschied auf Raten?

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Stuttgart – Es gibt viele Gesichter, die sinnbildlich für die sportliche Misere des VfB Stuttgart stehen.

Aber die der zahlreichen Ex-Nationalspieler im unglücklich zusammengestellten Kader fallen oft am schnellsten auf: Mario Gomez, Kapitän Christian Gentner, Gonzalo Castro, Dennis Aogo, Holger Badstuber oder Andreas Beck gaben der taumelnden Mannschaft in den vergangenen Wochen und Monaten keinen Halt.

Mit Ausnahme von Ex-Weltmeister Ron-Robert Zieler fielen sie auch nicht durch eine positive Körpersprache oder als Orientierungshilfe für die jungen Fußball-Profis des schwer abstiegsbedrohten Bundesligisten auf. Aber nun könnte unter Interimstrainer Nico Willig manches anders werden. «Es geht wieder eine Tür auf», sagte der bisherige U19-Trainer bei seiner Vorstellung am Mittwoch. Aber für wen überhaupt?

Konkret bezogen war diese Aussage auf Badstuber. Der 30-Jährige spielte in den Planungen von Willig-Vorgänger Markus Weinzierl zuletzt überhaupt keine Rolle mehr, lediglich acht Bundesliga-Minuten stehen in diesem Jahr auf seinem Konto. Marc Oliver Kempf, Benjamin Pavard, Ozan Kabak und auch Timo Baumgartl sind am Linksfuß vorbeigezogen. Aber Willig kündigte an, dass es am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach Veränderungen in der Startelf geben wird.

«Holger weiß, dass ein neuer Trainer kommt, also kann er sich präsentieren. Das macht er gut», sagte der 38 Jahre alte Willig. Auch der einstige Torjäger Gomez dürfte seine enttäuschende Bilanz in den verbleibenden Spielen nochmal aufbessern wollen. Lediglich sechs Bundesliga-Treffer hat der 33-Jährige in dieser Saison bisher erzielt. Ähnlich wie von Castro oder dem als Hoffnungsträger gekommenen Daniel Didavi war vom Angreifer außer einem hängenden Kopf zuletzt kaum etwas zu sehen.

Willig formulierte nun einen deutlichen Anspruch an seine Führungsspieler: «Ich erwarte, dass sie klar verstehen wollen, wie mein Weg ist und dass sie diese Ideen von mir an ihre Mitspieler übertragen.» Die große Frage bei dem seit sechs Spielen sieglosen Tabellen-16. lautet, warum die erfahrenen Akteure diesen Anspruch in einer solch brisanten Lage ihres Clubs bisher nicht erfüllen konnten.

Zum einen wurden Spieler wie Kapitän Gentner, Aogo, Badstuber oder Castro zuletzt immer wieder von kleineren Verletzungen geplagt. Zum anderen darf auch die Frage gestellt werden, wie viel ihrer einstigen Qualität noch übrig geblieben ist. Die Verträge von Beck, Aogo und Gentner laufen am Saisonende aus. Dass sie verlängert werden, dürfte ziemlich unwahrscheinlich sein.

Sportvorstand Thomas Hitzlsperger bekommt ab Mai Sven Mislintat als Sportdirektor an seine Seite. Der ehemalige Chefscout von Borussia Dortmund wird den Kader neu strukturieren. Viele der erfahrenen Akteure werden in der nächsten Spielzeit nicht übrig bleiben. Es sei denn, sie sammeln unter Willig nun doch noch massiv Argumente in eigener Sache.

Fotocredits: Sebastian Gollnow
(dpa)

(dpa)

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