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Halbzeitführung: Friedrich vor fünftem WM-Sieg in Serie

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Whistler – Nun ist der Uraltrekord greifbar. Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich liegt mit Anschieber Thorsten Margis zur Halbzeit der Zweierbob-Weltmeisterschaft in Whistler auf Goldkurs.

Vor den zwei abschließenden Läufen am heutigen Samstagabend (Ortszeit) hat der Sachse 0,12 Sekunden Vorsprung auf den in Pyeongchang zeitgleichen Olympiasieger Justin Kripps aus Kanada. Mit seinem fünften WM-Sieg in Serie würde Friedrich den Uralt-Rekord von Eugenio Monti einstellen. Der Italiener fuhr von 1957 bis 1961 fünf Zweierbob-WM-Titel in Serie ein. Und Friedrich könnte dann bei der WM 2020 in Altenberg – auf seiner Heimbahn – Monti überholen. «Das ist mein großes Ziel», meinte er.

Sein Vereinskollege Nico Walther liegt mit Paul Krenz als Dritter ebenfalls auf Medaillenkurs. Johannes Lochner nimmt mit Christopher Weber an der Bremse Platz acht ein, hat aber keine Medaillenchancen mehr.

Weltcupgesamtsieger Friedrich startete mit Startnummer vier als Erster der Favoriten. Mit 4,74 Sekunden legte das deutsche Erfolgsduo auch die schnellste Startzeit auf dem extrem schnellen Eis hin und pulverisierte mit 51,03 Sekunden gleich den drei Jahre alten Bahnrekord des Russen Alexander Kasjanow. Doch Kripps, der im ersten Training wie 15 weitere Zweierbobs auf seiner Heimbahn gestürzt war, fuhr im unteren Teil der Hochgeschwindigkeitsbahn eine noch bessere Linie und hatte mit 153,09 Stundenkilometern auch den höheren Topspeed – und somit sieben Hundertstel Vorsprung auf Friedrich.

«Es ging oben schon los, wir nehmen unseren gewohnten Speed nicht mit in die Bahn mit. Dann kommen unten die Fehler, Kurve elf bin ich zu spät, dann gibt es einen Schlag in der zwölf und so summieren sich die Fehler auch in Hundertstel. So ein verkorkster Lauf ärgert mich einfach», meinte Friedrich. Margis gab nach der Vorbande direkt vor der berüchtigen «Fifty-Fifty»-Kurve zu: «Da hatte ich Schiss, da kann es wirklich gefährlich werden.»

Im zweiten Lauf klappte es deutlich besser. Friedrich fuhr eine solide, fast fehlerfreie Linie und übernahm somit die Führung: «Da können wir entspannt in die Nacht gehen und morgen wieder angreifen.» Selbst Kripps zollte seinen Kontrahenten nach dem Führungswechsel Anerkennung: «Es ist keine Schande, gegen Friedrich zu verlieren.»

Erleichtert war auch Walther, der bei Olympia zur Halbzeit in Führung gelegen hatte und am Ende Vierter wurde. «Wenn man nach sechswöchiger Verletzung nun im Zweierbob, wo (es auf) die Anschubleistung des Piloten mit drauf ankommt, auf Rang drei liegt, dann kann man sehr zufrieden sein», sagte er und betonte: «Wir wissen aus bitterer Erfahrung, dass nach dem ersten Tag das Rennen noch nicht vorbei ist.»

Fotocredits: Darryl Dyck
(dpa)

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