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Hertha-Coach Dardai stolz auf seinen Nachwuchs

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Berlin – Über die plötzlich wieder intakten Chancen, nun in der Europa League doch noch die K.o.-Phase zu erreichen, wollte Pal Dardai gar nicht philosophieren. Für ihn stand nach dem 2:0-Sieg gegen Sorja Luhansk ein anderes Thema an erster Stelle.

«Alle jungen Spieler haben richtig gut gespielt. Dann lohnt es sich, in der Europa League teilzunehmen», erklärte der Trainer von Fußball-Bundesligist Hertha BSC zum gelungenen Auftritt seiner Youngster-Mannschaft gegen die Ukrainer, die das Hinspiel noch 2:1 gewonnen hatten. Diesmal drehte Hertha auch dank der Talente den Spieß um. «Das ist eine wunderschöne Erfahrung. Und Hertha BSC ist ein Ausbildungsverein», betonte Dardai: «Das ist unsere Zukunft.»

Davie Selke, auch erst 22 Jahre alt, belohnte mit seinen zwei Treffern den couragierten Auftritt der Hertha, die mit der jüngsten Startelf seit viereinhalb Jahren angetreten war. Für den U21-Europameister waren es bereits die Europacup-Tore Nummer zwei und drei. «Es läuft nicht so schlecht. Aber ich will nicht, dass alles auf meine Person gedrängt wird», sagte Selke. «Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht. Wenn man sieht, dass ganz junge Spieler auf dem Platz gestanden haben und ihre Sache riesig gemacht haben.»

Die neu ins Team gerutschten Jungprofis wirkten vor nur 20 358 Zuschauern im Olympiastadion besonders motiviert. «Das sehe ich auch so, weil jeder auf seine Aufgaben fokussiert war», erklärte Matchwinner Selke. «Wir haben es diesmal auch gut zu Ende gespielt.» Arne Maier (18), Jordan Torunarigha (20) und Maximilian Mittelstädt (20) nutzten ihre Chance. Und auch Trainer-Sohn Palko (18) kam in der Endphase noch zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz bei den Profis.

«Es lohnt sich, mit den Jungs ehrlich zu arbeiten, sie haben das Vertrauen zurückgezahlt», sagte Dardai. Rückschlüsse auf einen schnellen Wandel von Herthas Topelf aber wollte der 41-Jährige nicht zulassen. «Ausbildung ist Ausbildung. Es bedeutet, wir brauchen Geduld», unterstrich Darai: «Diese Leistung regelmäßig aus ihnen herauszukitzeln, ist sehr schwierig. Man darf nicht vergessen, die Bundesliga ist noch einen Tick aggressiver. Das ist noch eine andere Stufe.» Und so wird der Hertha-Coach am Sonntag beim VfL Wolfsburg wieder zurückrotieren und auf mehr erfahrene Kräfte setzten.

«Wir haben einen guten Teamgeist. Alle haben es akzeptiert, dass sie nicht dabei sind, auch die älteren Spieler», sagte der Trainer. «Der Sieg gibt Selbstbewusstsein für das Spiel gegen Wolfsburg», bemerkte Youngster Torunarigha, der mit der Hacke das erste Tor von Selke mit vorbereitet hatte: «Vielleicht sind da meine Stürmergene wieder zum Vorschein gekommen», sagte der Abwehrmann mit einem Lächeln.

Fotocredits: Soeren Stache,Soeren Stache
(dpa)

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