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Hummels warnt vor Paderbornern – Bayer kämpft gegen Fluch

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Düsseldorf (dpa) – Mats Hummels will mit Bayern München ein böses Erwachen gegen den aufmüpfigen Außenseiter verhindern, Bayer Leverkusen mit dem Höhenflug im Rücken seinen Bremen-Fluch bannen: Die Favoriten-Rollen sind vor den ersten beiden Viertelfinals im DFB-Pokal klar verteilt.

Vor allem in Paderborn, wo Drittliga-Spitzenreiter SC Paderborn am Dienstag Rekordchampion und Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern empfängt. Doch Paderborns Trainer Steffen Baumgart gibt sich im Gegensatz zum Großteil der Münchner Bundesliga-Konkurrenz vor dem Duell mit dem Branchenprimus mutig. Leverkusen hat als zuletzt überzeugender Bundesliga-Zweiter gegen den 15. Werder Bremen Heimrechtund will ausgerechnet gegen den Angstgegner endlich mal wieder ein Viertelfinale überstehen.

Am Mittwoch werden im Rhein-Main-Derby zwischen Vorjahres-Finalist Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 sowie im Duell zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg die beiden letzten Halbfinal-Teilnehmer ermittelt.

Die klarsten Vorzeichen gibt es in Paderborn. Doch der Außenseiter tritt forsch auf. «Wir versuchen, den Bayern ein Bein zu stellen und wollen ins Halbfinale einziehen. Das ist unser erklärtes Ziel», sagte Trainer Baumgart. Auch der Hinweis auf die Torgefahr von Robert Lewandowski konnte den Fußball-Lehrer nicht einschüchtern: «Sollte er drei Tore schießen, hoffe ich, dass wir vier machen.»

Mit ähnlichem Mut geht auch Geschäftsführer Markus Krösche die Aufgabe an: «Wir wollen den Bayern Paroli bieten und ihnen zeigen, dass sie uns nicht mal eben so wegfiedeln können.»

Die Bayern wollen die Pflichtaufgabe aber seriös angehen. «Das ist ein Gegner, den wir sehr ernst nehmen», sagte Trainer Jupp Heynckes. Als «Sonntagsvergnügen» habe er sich zwei Spiele Paderborns angesehen. Abwehrchef Hummels warnt gar aus Erfahrung. «Ich bin mit Dortmund mal in Offenbach und in Osnabrück rausgeflogen. Die waren zu dem Zeitpunkt auch jeweils Tabellenführer der 3. Liga», berichtete der Weltmeister: «Daher weiß ich leider, dass etwas anbrennen kann.»

Das Spiel in Paderborn ist das erste im laufenden Pokal-Wettbewerb, in dem der ab Viertelfinale genutzte Videobeweis zum Einsatz kommt. Weil das dortige Stadion aber nicht über den nötigen Glasfaseranschluss verfügt, um den Draht zur Assistenz-Zentrale nach Köln herzustellen, wird der Video-Assistent in einem Regiewagen im Stadion-Umlauf sitzen.

Der für das Spiel in Leverkusen sitzt wie in der Bundesliga üblich in Köln. Und auch sportlich will Bayer eine Gewohnheit durchbrechen. Denn Werder ist der große Angstgegner. Sechsmal versuchte sich Bayer gegen Bremen, sechsmal misslang es. Hinzu kommt ein Viertelfinal-Fluch: Zwischen 2014 und 2016 scheiterte Leverkusen dreimal hintereinander in der Runde der besten Acht in Heimspielen. Möglicherweise formulierte es Bayer-Trainer Heiko Herrlich deshalb drastisch: «Es geht um Leben oder Sterben.»

Der Cupsieger von 1993 könnte erstmals seit neun Jahren wieder das Halbfinale erreichen. Aber: Werder hat nach dem überraschenden 2:1 auf Schalke den Relegationsplatz endlich verlassen. Das macht selbstbewusster. «Wir wollen in Leverkusen weiterkommen. Das sollte unser Anspruch sein», sagte Werder-Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein.

Fotocredits: Matthias Balk

(dpa)

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