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Hymnenstreit im US-Sport wogt weiter

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Washington – Kein Einlenken im Hymnenstreit: Ungeachtet heftiger und prominenter Gegenmeinungen hält US-Präsident Donald Trump an seiner scharfen Kritik fest, mit der er während des Abspielens der Nationalhymne aus Protest knieende Footballspieler brandmarkt.

Am Dienstag (Ortszeit) pflichtete ihm Chefankläger und Justizminister Jeff Sessions bei. Er stimmte in die Kritik an Spielern der National Football League NFL ein. Die Aktionen hatten 2016 als Symbol gegen Polizeigewalt, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit begonnen.

Trump sagte, so viele Menschen seien im Kampf für die USA gestorben. Dies nicht zu respektieren, indem man bei der Hymne niederkniee statt zu stehen, sei eine Schande. «Man darf unser Land nicht verächtlich behandeln», sagte Trump. «Ich war beschämt von dem, was passiert ist.» Er sei in dieser Frage alles andere als voreingenommen. «Es ist sehr wichtig, dass die NFL das Knien nicht mehr erlaubt.»

Sessions sagte in Washington, die Spieler würden mit ihren Aktionen während der Hymne einen großen Fehler machen. Sie hätten zwar das Recht auf freie Meinungsäußerung, sagte Sessions. Aber: «Auch wenn die Spieler nicht Gegenstand einer Anklage sind – wenn sie provozieren, müssen sie damit rechnen, verurteilt zu werden; der Präsident hat dazu das Recht, und auch ich verurteile ihre Aktionen.»

Sessions sagte, auch der Präsident habe das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Spieler schwächten mit ihren Aktionen das Bekenntnis zur Nation.

Jüngste Umfragen, wie der Hymnenprotest in den USA aufgenommen wird, ergeben kein klares Bild. Es gibt sowohl Erhebungen, in denen die Befragten die Aktionen mit großer Mehrheit ablehnen, weil sich so etwas im Angesicht der Flagge nicht gehöre. Andere Umfragen ergeben überwiegende Zustimmung für die Spieler, wieder andere ein geteiltes Echo. Oft sagten Befragte, der Protest müsse ein klareres Ziel haben, damit sie ihn besser einordnen könnten.

Fotocredits: Matt York
(dpa)

(dpa)

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