Olympia

Kanu-Coach Kießler: «Habe noch nie was Schöneres erlebt»

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Rio de Janeiro – Fragen an Kanu-Bundestrainer Reiner Kießler nach dem erfolgreichsten Olympia-Abschneiden der deutschen Rennpaddler seit den Sommerspielen in Athen 2004.

Warum fahren die deutschen Kanuten bei Olympischen Spielen regelmäßig so große Erfolge ein?

Reiner Kießler:Kanuten sind sehr fleißig, die stehen sehr zeitig auf, gehen früh ins Bett und machen das, was die Trainer sagen. Und es gibt auch keine Stars. Deshalb ist das vielleicht für andere beispielgebend. Ergebnisorientiert zu trainieren ist das Wichtigste.

Wie sah denn Ihre Olympia-Vorbereitung aus?

Kießler:Das war eine ganz konventionelle Vorbereitung, wie wir es seit Jahren gemacht haben. Wir haben uns klar auf Olympia ausgerichtet. Ansonsten trainieren wir einfach ganz schlicht – wir machen nicht viele komplizierte Sachen.

Wie wichtig ist der Zusammenhalt im Team?

Kießler:Ich habe noch nie was Schöneres erlaubt, kann ich sagen. Das ist eine Wahnsinnstruppe mit viel Harmonie und einem einzigartigen Miteinander, ich bin so stolz auf diese Mannschaft. Elf Sportler gehen mit einer Medaille raus, drei sogar mit zwei. Ich habe mal geträumt, dass sogar alle 13 mit einer Medaille nach Hause fahren, aber dafür hätte ein Wunder passieren müssen, weil wir zwei dabei hatten, die ohne Medaillenchancen an den Start gegangen sind.

Spielt Teamgeist bei Kanuten so eine enorme Rolle?

Kießler:Ja, das spielt auch im Kanu eine entscheidende Rolle, auch wenn es einzelne Boote sind. Der Umgang miteinander, die Disziplin, die Dynamik in der Mannschaft sind wichtig. Es gab schon Zeiten, wo das nicht so gut war bei uns. Aber wer Stunk macht, hat in der Truppe nichts verloren.

ZUR PERSON:Reiner Kießler (65) ist seit 2005 Cheftrainer der deutschen Rennkanuten, wird den Posten mit Renteneintritt im Februar 2017 allerdings abgeben. Zuvor gehörte er bereits jahrelang dem Trainerstab des Deutschen Kanu-Verbandes an.

Fotocredits: Wolfram Kastl
(dpa)

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