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Nach «hervorragendem Test»: Löw treibt Russland-Pläne voran

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Mailand – Für die deutschen Nationalspieler ist das Länderspiel-Jahr 2016 Geschichte, für den Bundestrainer noch nicht. «Es stehen noch einige Termine an», erklärte Joachim Löw nach einem 0:0 in Italien, das in die jüngste Entwicklung des DFB-Teams passt.

«Das Fazit ist positiv, obwohl wir bei der EM im Halbfinale ausgeschieden sind», erklärte der 56-Jährige. «Wir haben jetzt sechsmal zu Null gespielt nach der EM», hob Löw noch heraus. Damit stellte sein Team einen Rekord ein: 1966 hatte Deutschland vor und während der WM in England die gleiche Serie hingelegt.

Auch vor 48 600 Fans im Mailander Giuseppe-Meazza-Stadion zeigte sich die deutsche Nationalmannschaft stabil, obwohl sie ohne Stars wie Manuel Neuer, Toni Kroos, Sami Khedira, Jérôme Boateng und Mesut Özil auftrat. Doch gerade die junge Generation hat das Klima beim Weltmeister positiv beeinflusst. Wie die B-Elf in völlig veränderter Formation auftrat mit dem Neuling Yannick Gerhardt aus Wolfsburg sowie den weiteren «Frischlingen» Julian Weigl, Leon Goretzka, Joshua Kimmich, später auch noch Jonathan Tah und Serge Gnabry (alle unter 22 Jahren), nötigte Löw Respekt ab.

«Für unsere junge Mannschaft war es ein hervorragender Test, aus dem wir gute Erkenntnisse mitnehmen», kommentierte Löw den Auftritt in Mailand. Auch die Unmutsäußerungen der italienischen Fans gegen sein Team und besonders Ersatzkapitän Thomas Müller brachten die Gäste nicht aus der Spur. «Ich will da jetzt kein Öl mehr ins Feuer gießen», sagte Müller. Nach dem 8:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen den Fußball-Zwerg San Marino hatte der Münchener geäußert, dass der Weltmeister nicht auf professionellen Fußball getroffen sei.

«Ich habe die Aussage in einem ruhigen Ton getroffen. Es wurde auch nur eine Überschrift verfasst mit einem Wortfetzen aus der ganzen Geschichte», bemerkte Müller zur Reaktion aus San Marino. Ein ehemaliger Funktionär hatte Müller Arroganz vorgeworfen. «Ich habe mir nochmals die Aussagen von Thomas Müller angehört. Ich denke, er hat sich nicht despektierlich geäußert», betonte Löw. «Er hat gemeint, dass sie keine Profis sind, dass sie sich mit allen ihren Mitteln hinten reinstellen.»

Der Bundestrainer kann nach bisher makelloser WM-Qualifikation und den Erkenntnissen aus dem Italien-Spiel seine Russland-Pläne nun bereits konkretisieren. Am Samstag wird er sich den Bundesliga-Hit Borussia Dortmund gegen Bayern München ansehen. Danach geht es ins russische Kasan, wo am 26. November die Auslosung des Confed-Cups ansteht. Dabei will sich Löw ein erstes Bild von den Begebenheiten im WM-Gastgeberland von 2018 machen.

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

(dpa)

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