Ratgeber

Olympia 2008: DLV-Werfer nicht in Topform

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Kurz vor den Olympischen Spielen im August fehlt den deutschen Olympioniken die Form, um mit der Weltspitze mithalten zu können. Vor allem die DLV-Werfer, die bei großen Turnieren immer Medaillen-Garanten waren, zeigen sich nicht in bester Verfassung.

Gerade bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg zeigten Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler und Speerwurf- Europarekordlerin Christina Obergföll keine Weltklasse-Leistungen, trotz dessen sie ihre DM-Titel verteidigen konnten. Die Diskus-Olympiasiegerin Franka Dietzsch trainiert momentan in Kienbaum, um ihre letzte Olympia-Chance zu nutzen. Der Hammerwerfer Markus Esser verpasste gestern die Qualifikation für Peking.

Die zweimalige Vizeweltmeisterin Obergföll im Speerwerfen konnte erst bei ihrem letzten Versuch mit 62,18 Metern ihre Kontrahentin Steffi Nerius toppen. Letztes Jahr warf die Offenbacherin fast zehn Meter weiter. „Es war schön, dass ich heute im letzten Versuch noch etwas umbiegen konnte, aber mit dieser Weite kann ich bei Olympia gar nichts umbiegen“, meinte sie selbstkritisch.

Mit 68,64 Metern beim Diskuswurf war Heidler sehr unzufrieden. „Schlechte Weite, schlechter Wettkampf. Mein Anspruch sind nicht 70, sondern 75 Meter“, nörgelte die Frankfurterin. Diskus-Riese Robert Harting warf zwar 66,26 weit, klagte aber wegen Schmerzen. „Mit meinen Knieschmerzen muss ich aufpassen. Mit der Anzahl der Spritzen bin ich schon am Limit“, erklärte der Vize-Weltmeister aus Berlin.

Derzeit will der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) 58 Athleten inklusive der vier Staffeln für Olympia nominieren. Cheftrainer Jürgen Mallow verteidigte die mittelmäßigen Leistungen vom Wochenende: „Das war ein Etappensieg für die Leichtathletik. Wir haben hier eine deutsche Meisterschaft und kein internationales Meeting. Fernvergleiche erscheinen mir nicht ganz gerecht.“ Hoffen wir auf eine Leistungssteigerung unserer Werfer und eine Show in Peking, die wir von unseren Medaillen-Garanten gewohnt sind!