Ratgeber

Olympia 2008- Ringer ringen um Qualifikation für Olympia

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Die deutschen Ringer tun sich schwer mit den Qualifikationen um die Teilnahme an den olympischen Spielen in China.
Bisher konnten sich bei den Freistilringern lediglich David Bichinashvili in der Klasse bis 84kg und Stefan Kehrer in der Klasse bis 86kg und bei den Griechisch-Römisch Ringern nur Konstantin Schneider in der Klasse bis 74kg.

Ähnlich, wie man es bei anderen Traditionssportarten erkennen kann, plagt sich auch das deutsche Ringen mit Nachwuchsschwierigkeiten ab und steckt somit in einer kleinen Krise.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits machen heutzutage viel weniger Kinder organisierten Sport. Vielfältige Freizeitangebote und nicht zuletzt der heimische Bildschirm sind oft anziehender als das Schwitzen mit Körperkontakt.

Darüber hinaus ist der Konkurrenzkampf, der zwischen den einzelnen Sportarten herrscht, stärker geworden.
Fussball und Handball sind von jeher beliebter gewesen als Ringen, neue Trendsportarten wie Skateboarding oder Basketball zogen ebenfalls immer mehr Jugendliche an und inzwischen hat das klassische Ringen zunehmend auch aus dem Kampsportlager selber größere Konkurrenz bekommen. Für Leute, die sich nicht nur schlagen, sondern auch den Nah- und Bodenkampf trainieren wollten, gab es früher nur Judo oder Jiu Jitsu. Seit dem Free Fight Boom aus den 90ern schießen überall Schulen aus dem Boden, die Grappling, Brazilian Jiu Jitsu, Luta Livre oder Submission-Wrerstling anbieten und damit die selben Leute ansprechen, die auch zum Ringen gehen würden.

Auch, wenn viele dieser Stile ihren Ursprung im Ringen haben, sind sie manchem attraktiver durch die Tatsache, dass mehr die Aufgabe des Gegners und weniger das Gerangel im Vordergrund steht. Der modernere Anstrich tut sein Übriges.

Es liegt am Ringen selber, den Leuten klar zu machen, dass es nicht nur einer der ältesten, sondern in vielen Bereichen (Takedowns/Würfen, Positionierung) auch eines der effektivsten Systeme ist und alt nicht gleichbedeutend sein muss mit altmodisch.