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Robel Mesgena – Nachwuchsläufer mit schwerem Schicksal

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Für Robel Mesgena war es nicht immer leicht, denn er ist seit 2004 aus sich allein gestellt gewesen. Doch trotz seines schweren Schicksals hat er sich zu einem der erfolgversprechendsten Nachwuchsläufer gemausert.

Wer den heute 19 jährigen Robel Mesgena trifft, der lernt einen fröhlichen jungen Mann mit einer außergewöhnlich positiven Ausstrahlung kennen. Er hat trotz seines schweren Schicksals bereits viel erreicht und hat auch weiterhin große Pläne für seine Zukunft. Für seine Träume ist Mesgena bereit hart zu kämpfen, denn am liebsten würde er in den Wettkämpfen für Deutschland antreten. Damit dies kein Traum bleiben muss, setzt sich jetzt sein Trainer für seine Einbürgerung ein.

Im Jahre 2004 floh Robel Mesgena zusammen mit Bekannten aus Eritrea

Mit gerade einmal zwölf Jahren floh Robel Mesgena aus seiner Heimat, ein Bekannter seines Vaters nahm in mit. Seine Heimat Eritrea und Äthiopien führten einen Krieg, bei dem es um das Grenzgebiet der beiden Länder ging. Doch obwohl dort bereits seit dem Jahr 2000 offiziell Waffenstillstand herrscht, ist keine Ruhe eingekehrt.

Auch wenn der junge Mann nicht weiß welches Schicksal seine Familie ereilte und ob seine Eltern und Geschwister noch am Leben sind, blickt er positiv in die Zukunft. Seine Kindheit hat er nicht verdrängt. Lediglich ein Paar Erinnerungen sind ihm aus dem Gedächtnis gewichen, so auch der genaue Name seiner Heimatstadt, oder den Auslöser der schweren Schienbeinverletzung, die schon lange ausgestanden ist. Er vermutet jedoch, dass ein Granatsplitter dafür verantwortlich gewesen sein könnte.

Trotz der Tatsache, dass Mesgena seine Familie manchmal sehr stark vermisst, gibt er nicht auf und hat dadurch auch schon einiges erreicht in seinem Leben.

Der Nachwuchsläufer hat bereits viel erreicht

Als er in Deutschland ankam, wurde ihm recht schnell ein straffes Programm verordnet, bei dem er neben der Schule Sprachunterricht bekam, sodass er sich schon nach kurzer Zeit gut auf Deutsch verständigen konnte.

Mesgena machte den Realschulabschluss und schloss danach erfolgreich eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in einem Sportgeschäft ab. Sein nächstes Ziel ist es, das Fachabitur an einer Wirtschaftsschule zu bestehen.

Seine Leidenschaft für den Sport wurde schon früh geweckt. Zunächst spielte er wie alle anderen Jungs auch Fußball, doch wurde er vom Laufen nicht so schnell müde wie die anderen, sodass er einmal an an einem Leichtathletik Training teilnahm und seitdem dabei blieb.

Die ersten Erfolge ließen so natürlich nicht lange auf sich warten. Mesgena wurde bei den baden-württembergischen Meisterschaften mit Bestzeit Vierter über 1500 Meter und Sechster über 3000 Meter bei den süddeutschen Titelkämpfen. Im Jahre 2008 wurde er dann sogar Hessenmeister über 3000, 5000 und 10 000 Meter.

Sein Trainer sieht noch eine Menge Potential, das der Mittelstreckenläufer selbst am liebsten im Namen der deutschen Mannschaft ausschöpfen möchte. Doch dazu muss er deutscher Staatsbürger werden, wofür sich sein Coach jetzt einsetzt.

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