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Schon wieder kein Sieg: Hoffenheim verliert in Bulgarien

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Rasgrad – Bayern-Trainerkandidat Julian Nagelsmann hat mit 1899 Hoffenheim den ersten Sieg auf der europäischen Fußball-Bühne erneut verpasst und damit die Pleitenwoche der deutschen Clubs vollendet. Hoffenheim unterlag in einer hektischen Partie bei Ludogorez Rasgrad mit 1:2 (1:0).

Mit dem schnellsten deutschen Tor in der Europa-League-Geschichte durch Pavel Kaderabek nach 96 Sekunden waren die Kraichgauer im Gruppenspiel zunächst in Führung gegangen. Nach der Pause drehte der bulgarische Meister das Spiel und traf nach 45 Sekunden durch Swetoslaw Djakow zum Ausgleich. Mit einem Konter sorgte der Kongolese Jody Lukoki (72.) letztendlich für den nicht unverdienten Erfolg der Gastgeber. Erneut hatte Hoffenheim in der Europa League eine Führung aus der Hand gegeben.

Der in der Champions-League-Qualifikation am FC Liverpool gescheiterte Bundesligazweite muss sich deutlich steigern, um den Einzug in die K.o.-Runde doch noch zu schaffen. Nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Sporting Braga geht es am 19. Oktober in Gruppe C gegen Istanbul Başakşehir weiter. In der Bundesliga steht am Sonntag das badische Duell beim SC Freiburg an.

Nach den Niederlagen von Dortmund, Leipzig, Bayern, Hertha BSC und Köln in Champions- und Europa-League wollten die unter einer Verletzungsmisere leidenden Hoffenheimer in der kleinen Stadt im Nordosten Bulgariens aus der Not eine Tugend machen. «Ich finde es total interessant, Spieler dabei zu haben, die sich bisher in der U23 gezeigt haben. Aber wir sind ja nicht eine totale Rumpftruppe hier», sagte Nagelsmann.

Der junge Trainer hatte unter anderem den 20-Jährigen Stefan Posch, der noch keine einzige Minute in der Bundesliga gespielt hat, gebracht. Noch nicht einmal zwei Minuten dauerte es, da durften die auf vier Positionen gegenüber dem 2:0 gegen Schalke veränderten Hoffenheimer jubeln. Kaderabek erkämpfte sich im Halbfeld das Leder, spielte auf Mark Uth, der mustergültig für den Tschechen auflegte.

Die mit fünf Brasilianern angetretenen Bulgaren wurden danach immer stärker, weil Hoffenheim zu fahrig spielte und sich einige Missverständnisse leistete, die natürlich auch der ungewohnten Aufstellung geschuldet waren.

Kurz nach dem Wechsel legten die Hausherren dann den Blitzstart hin, Kapitän Djakow traf aus 20 Metern, Keeper Oliver Baumann war machtlos. Ein paar Minuten später hatte Lukas Rupp die Chance zur erneuten TSG-Führung, doch er vergab. Nagelsmann brachte Dennis Geiger, den Torschützen beim Sieg gegen Schalke, und Philipp Ochs. Die Hoffenheimer kamen immer mehr in Bedrängnis, hatte aber Pech als Rupp (67.) knapp an Torwart Jorge Broun scheiterte. Wenig später sorgte dann Lukoki mit einem Schuss aus 13 Metern für die Entscheidung.

Vor dem Anpfiff hatte Nagelsmann Fragen zur Trainer-Diskussion beim FC Bayern abgewehrt. «Ich habe mich heute nicht damit beschäftigt, ich befasse mich nicht mit Spekulationen», sagte er. Der Trainer-Aufsteiger wird als Kandidat auf die Nachfolge von Carlo Ancelotti gehandelt. Nagelsmann hatte erst im Juni seinen Vertrag bei 1899 Hoffenheim bis zum Jahr 2021 verlängert. 

Fotocredits: Catalin Soare
(dpa)

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