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Schwacher Tag der Springreiter nach Nationenpreis-Hattrick

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Aachen – In der Hauptveranstatlung des vierten CHIO-Tages hatten die deutschen Springreiter nichts mit dem Sieg zu tun. Knapp 17 Stunden nach dem gefeierten Heimspiel-Triumph der deutschen Mannschaft im Nationenpreis dominierten die Gäste in Aachen den Preis von Nordrhein-Westfalen.

Den Sieg sicherte sich der US-Amerikaner McLain Ward – bester deutscher Teilnehmer war Maurice Tebbel als Vierter. Ward gewann im Sattel von Clinta, die er erst vor wenigen Monaten vom deutschen Pferdehändler Paul Schockemöhle gekauft wurde. Der Weltcupsieger von 2017 ritt mit der Stute die beste Zeit der zweiten Runde und gewann mit deutlichem Vorsprung vor dem Franzosen Kevin Staut mit Reveur. Dritter wurde der Ire Cameron Hanley mit Eis Isaura.

Als letzte deutsche Hoffnung ritt Maurice Tebbel in den zweiten Umlauf des NRW-Preises. Nach einer fehlerfreien Auftaktrunde mit Don Diarado blieb der 24-Jährige aus Emsbüren erneut ohne Strafpunkt. Für einen Sieg ritt Tebbel allerdings zu langsam und kam auf Rang vier. «Ich wollte nicht das letzte Risiko gehen, weil er noch zu jung ist, erklärte Tebbel seine Taktik mit dem neunjährigen Hengst. «Ich habe McLain gesehen und wusste, dass er schwer wird, ihn einzuholen.»

Zweitbestes deutsches Paar war Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) mit Minimax. Nach einem Abwurf in der zweiten Runde kam die Mannschafts-Weltmeisterin von 2010 auf Rang neun; unmittelbar vor Christian Ahlmann (Marl) mit Tokyo.

«Die Decke ist dünn», sagte Bundestrainer Otto Becker, der am Vorabend einen «grandiosen» Sieg seiner Mannschaft im Nationenpreis erlebt hatte. «Es ist nicht so einfach, weil derzeit ein paar erfahrene Paare fehlen.»

Einen ungewöhnlich schlechten Tag erwischte die Beerbaum-Familie. Ludger Beerbaum kassierte mit Casello acht Strafpunkte, seine Schwägerin Meredith Michaels-Beerbaum sammelte mit Calle sogar 13 Strafpunkte – und deren Ehemann Markus Beerbaum musste nach Problemen an zwei Sprüngen mit überbautem Wassergraben den Parcours mit Cool Hand Luke vorzeitig beenden. «Das war kein guter Tag für uns», kommentierte Markus Beerbaum das sportliche Desaster. «Das ist halt kein Selbstläufer hier, so ist der Sport.»

Gut hatte der Freitag für Philipp Weishaupt begonnen. Am Morgen seines 33. Geburtstages gewann der Reiter aus Riesenbeck mit Lesson Peak die erste Prüfung des vierte Turnier-Tages. Weishaupt gilt neben dem Quartett, das am Donnerstagabend den Nationenpreis gewonnen hatte, als WM-Kandidat. Auf eine mögliche Nominierung für das CHIO-Team hatte er freiwillig verzichtet, weil er sich mit seinem Hengst Convall voll auf den Großen Preis konzentrieren will. Als Sieger des Turniers im kanadischen Spruce Meadows winkt Weishaupt im Falle eines Erfolges in Aachen eine Zusatzprämie von einer Viertelmillion Euro.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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