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Springreiter starten mit Sieg in Rotterdam

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Rotterdam – Simone Blum grinste mit jedem Ritt ihrer Kollegen mehr. Die Weltmeistern hat das deutsche Springreiter-Team bei der EM in Rotterdam mit ihrem starken Beginn zu einer guten Startrunde geführt.

Nach dem Zeitspringen am Mittwoch liegt das Quartett auf Rang eins vor Frankreich und Schweden. «Wir hatten einen super Beginn mit Simone», lobte Teamkollege Christian Ahlmann.

«Es ist noch nichts entschieden, aber wir haben schonmal einen großen Schritt gemacht», kommentierte Ahlmann die Ausgangslage. Der 44-Jährige aus Marl war mit Clintrexo bester deutscher Starter und liegt in der Einzelwertung auf Platz vier. Daniel Deußer ist mit Tobago Siebter und Marcus Ehning mit Comme Il Faut Achter. Blum liegt mit Alice auf Rang 13.

«Leider ist noch nicht Schluss», kommentierte Bundestrainer Otto Becker lachend: «Meinetwegen könnte es jetzt zu Ende sein.» Der Coach war mit vier fehlerfreien Runden glücklich. «Alle haben sich hier gut präsentiert.»

Besonders wichtig war der starke Beginn der Auftaktreiterin Blum, der dem Team Sicherheit gab. Die Weltmeisterin aus dem bayerischen Zolling ritt elegant und fehlerfrei über den Parcours und brachte die deutsche Mannschaft schnell in Führung. «Das war eine gute Runde, ich bin nicht letztes Risiko gegangen», kommentierte die 30-Jährige: «Das war auch so geplant, denn wir haben noch vier schwere Runden vor uns.» Der Teamwettbewerb wird in den beiden Umläufen am Donnerstag und Freitag entschieden. Im Einzel kommen noch zwei Runden am Sonntag hinzu.

«Alice war unheimlich ruhig, fast schon beängstigend ruhig», berichtete Blum von der Vorbereitung auf ihren ersten EM-Ritt: «Es ist aber schön, wenn sie vorher so relaxt ist, da kann ich sie im Parcours schneller reiten – dann springt sie nicht so hin und her wie ein Hase.»

Blums makelloser Ritt gab den übrigen Teammitgliedern Sicherheit. Ahlmann als zweiter Starter nutzte das und erklärte nach seiner flotten Runde mit Clintrexo: «Ich habe versucht, ein bisschen Risiko zu gehen.»

Ähnlich war es bei Marcus Ehning und Daniel Deußer. «Das gibt Ruhe in der Mannschaft, so konnte ich viel riskieren», erklärte Ehning. «Die Devise war, schnell und null zu reiten.» Das gelang Ehning ebenso perfekt wie Schlussreiter Deußer mit Tobago.

In der Dressur will Rekordreiterin Isabell Werth am Donnerstag ihre beispiellose Erfolgsstatistik mit einer weiteren Goldmedaille ausbauen. Die 50 Jahre alte Dressurreiterin ist die große Favoritin bei der ersten Einzelentscheidung. Ein Erfolg im Grand Prix Spezial würde ihr die 19. Goldmedaille bei einer EM bescheren.

«Es muss alles passen», sagte Werth: «Es geht wieder bei null los. Die Karten werden neu gemischt.» Ihre stärkste Konkurrenz kommt aus der eigenen Mannschaft, mit der sie am Dienstag den Teamwettbewerb in seltener Dominanz gewonnen hatte. Zu den heißesten Medaillenkandidaten neben Werth mit Bella Rose zählen nun Dorothee Schneider aus Framersheim mit Showtime und Sönke Rothenberger aus Bad Homburg mit Cosmo.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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