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Tränen statt Medaillen – Olympia beginnt mit Enttäuschungen

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Rio de Janeiro – Für das deutsche Olympia-Team haben die Rio-Spiele mit einem Helden-Epos, aber auch mit vielen Enttäuschungen begonnen.

Während Andreas Toba trotz eines Kreuzbandrisses weitermachte und den Turnern den Einzug in das Team-Finale ermöglichte, gab es vor allem bei den Schwimmern, den Tennis-Profis und bei Fechter Peter Joppich Frust und erste Tränen.

Der viermalige Florett-Weltmeister Joppich verlor am Sonntag mit 13:15 im Achtelfinale gegen Team-Olympiasieger Giorgio Avola aus Italien. Tennisspieler Dustin Brown gab verletzt auf, Jan-Lennard Struff, Annika Beck und Andrea Petkovic sowie das Doppel Anna-Lena Grönefeld und Laura Siegemund verloren am Samstag ihre Auftaktspiele. Einzig Davis-Cup-Spieler Philipp Kohlschreiber gewann am Zuckerhut.

Schwimmer Jacob Heidtmann durfte sich nach deutscher Rekordzeit wenige Augenblicke im Finale über 400 Meter Lagen wähnen, doch dann wurde er disqualifiziert und weinte bitterlich. Nach einem enttäuschenden ersten Olympia-Tag mit weiteren Vorlauf-Niederlagen will Chefbundestrainer Henning Lambertz von einem Negativtrend aber nichts wissen. Jetzt zu «pauschalisieren» sei «Quatsch».

Auch im Judo und Rudern lief es nicht so, wie erwünscht. Starker Wind verhinderte am Sonntag bei den Ruderern weitere Vorläufe. «Nerven bewahren, ruhig bleiben, abwarten», sagte Achter-Bundestrainer Ralf Holtmeyer.

Traurig war auch der Auftritt der deutschen Fußballerinnen, die durch ein 2:2 gegen Kanada das vorzeitige Weiterkommen vergaben. Dank Saskia Bartusiaks 2:2 in der 88. Minute reichte es zu einem Unentschieden. Immerhin gelang den deutschen Hockey-Herren ein überzeugender 6:2-Auftaktsieg gegen Kanada.

Dabei hätte es ein richtig schöner Olympia-Auftakt werden können, wenn Barbara Engleder nicht Vierte geworden wäre. «Noch nicht einmal ein Millimeter hat gefehlt», sagte die 33-Jährige nach der allerersten Medaillen-Entscheidung von Rio, im Luftgewehr-Wettkampf über die Zehn-Meter-Distanz. Letztmals gab es einen Tag nach der Eröffnungsfeier Edelmetall für Deutschland 2004 in Athen, damals im Judo.

Im Judo gab es die erste Medaille für das nach den Staatsdoping-Vorwürfen umstrittene Russen-Team. Beslan Mudranow gewann am Samstag das Finale in der Klasse bis 60 Kilogramm, am Sonntag holte Witalina Batscharschkina Silber mit der Luftpistole. Auf 278 Sportler angewachsen ist das Russen-Team. «Mein Verständnis ist, dass damit der Prozess beendet ist», sagte IOC-Sprecher Mark Adams.

Bei den anstehenden Paralympics müssen die Sportler aus dem Riesenreich allerdings zuschauen. Im Gegensatz zum IOC beschloss das Internationale Paralympics Komitee (IPC) am Sonntag einen Komplettausschluss.

Fotocredits: Lukas Schulze
(dpa)

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