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Verstappen erstmals auf Pole – Hamilton 3., Vettel 5.

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Budapest – Max Verstappen bleibt der Fahrer der Stunde in der Formel 1. Inmitten der Spekulationen um die Zukunft des Supertalents raste der 21 Jahre alte Niederländer zum ersten Mal in seiner Karriere auf die Pole Position in der Königsklasse des Motorsports.

Nach seinen beiden Siegen in den vergangenen drei Rennen verwies Verstappen vor erneut auch zahlreichen holländischen Fans den WM-Zweiten Valtteri Bottas auf den zweiten Platz in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn.

Allerdings hauchdünn: 18 Tausendstelsekunden trennten die beiden auf dem 4,318 Kilometer langen Hungaroring. Laut Mercedes umgerechnet 106 Zentimeter. Dritter wurde WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil, Sebastian Vettel kam im Ferrari nicht über Rang fünf hinaus. Er landete auch noch hinter seinem Stallrivalen Charles Leclerc.

Der Ausgang einer packenden Qualifikation, der nur bedingt überraschte und vor allem bei Verstappen und seinem Red-Bull-Team für riesige Freude sorgte. «Das hat noch gefehlt», sagte Verstappen nach seiner entfesselten und makellosen Fahrt ins Pole-Glück. 92 Rennen und Qualifikationen hat der Niederländer auf diesen ersten Startplatz gewartet. «Das Auto ist geflogen, es war unglaublich», lobte Verstappen.

Der siebenmalige Rennsieger schickt sich langsam aber sicher auch an, erster Verfolger von Hamilton im Klassement zu werden. Vor dem letzten Grand Prix vor der Sommerpause hat er 63 Punkte Rückstand auf den Briten, 22 sind es auf Bottas. Verstappens Vorsprung auf den Viertplatzierten Vettel beträgt 21 Punkte.

Im Gegensatz zum 32 Jahre alten Vierfach-Weltmeister aus Heppenheim ist Verstappen in diesem Jahr konsequent zur Stelle, wenn Hamilton und Mercedes schwächeln. So gewann er zuletzt in Österreich und Deutschland und adelte seine Leistungen jeweils mit einem Sonderpunkt für die schnellste Rennrunde. «Selbst auf Strecken, von denen ich gedacht hätte, wir wären nicht konkurrenzfähig, waren wir es», meinte er. Dass parallel zu seiner Hochphase die Personalie Verstappen im Fahrerlager heiß und hoch gehandelt wird, scheint ihn nicht zu stören. Sein Vertrag bei Red Bull gilt noch bis Ende 2020.

Hamilton hätte nicht mal etwas dagegen, mit Verstappen in einem Team – sprich Mercedes – zu fahren. Und auch nach der Niederlage gegen den Niederländer auf dem Hungaroring gab sich der Brite überhaupt nicht zerknirscht. «Max hat einen großartigen Job gemacht, Valtteri auch», lobte Hamilton. «Wir sind aber in einer guten Position für das Rennen.» Mit seiner siebten Pole in Ungarn hätte er den Rekord von Michael Schumacher einstellen können. Der siebte Sieg in Ungarn ist an diesem Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL) aber immer noch möglich.

Geringer dürften die Siegchancen für Vettel sein, der zuletzt am 26. August 2019 gewinnen konnte. «Wir müssen realistisch sein, uns fehlt die Geschwindigkeit in den Kurven», stellte er fest. Frustriert? Nein. «Wir haben es ja schon länger auf uns zukommen sehen.» Vettels Rezept: Er will beim Start versuchen, so weit wie möglich nach vorn zu kommen und dann womöglich auch mit einer anderen Strategie attackieren.

Mit skeptisch-neugierigem Blick war er zuvor an den Autos der Rivalen im sogenannten Parc Fermé vorbeigegangen. «Was die reine Pace betrifft, stehen wir sicher da, wo wir es verdienen, ein bisschen hinter Red Bull und Mercedes», konstatierte Vettel.

Nur sechs Tage nach dem gefühlten Sieg beim chaotisch-irren Deutschland-Rennen, als er vom letzten Startplatz auf Rang zwei gefahren war, herrschte mal wieder Ernüchterung bei Vettel.

Für die großen Emotionen sorgen im Moment andere, allen voran Verstappen. «Max hat heute Nachmittag gebrannt. Die letzte Runde war umwerfend. Er hat es einfach gemacht und es war fantastisch mitanzusehen, wie er sein erste Pole geholt hat», schwärmte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. «Er ist gigantisch gefahren», meinte Ex-Weltmeister und RTL-Experte Nico Rosberg.

Fotocredits: Laszlo Balogh
(dpa)

(dpa)

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