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Vettel setzt Zeichen mit Jubiläums-Pole vor WM-Kampf

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Mexiko-Stadt – Mit einer Traumrunde hat Sebastian Vettel sich seine Jubiläums-Pole für das Formel-1-Rennen in Mexiko-Stadt erobert und seine vage Hoffnung im fast aussichtslosen Titelkampf gegen Lewis Hamilton am Leben erhalten.

Der Ferrari-Pilot raste am Samstag auf dem 4,304 Kilometer langen Kurs im Autódromo Hermanos Rodríguez zum 50. Mal auf Startplatz eins und verdrängte Max Verstappen im Red Bull noch auf Position zwei. Vettels WM-Rivale Hamilton musste sich im Mercedes mit Rang drei zufriedengeben.

«Es war eine richtig gute Runde. Es ist schwierig, alles ein einer Runde hinzubekommen», meinte der Heppenheimer. «Die Geschwindigkeit für das Rennen sollte gut sein.» Vettel kann den vorzeitigen WM-Gewinn von Hamilton im drittletzten Saisonrennen am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und Sky) nur verhindern, wenn er gewinnt und der Brite nicht eine bessere Platzierung als Rang sechs erreicht.

«Es ist nicht in unser Hand. Es hängt davon ab, was Lewis macht», meinte der 30-Jährige. Trotz des für ihn unbefriedigenden Resultats gab sich Hamilton kämpferisch für das Rennen: «Für uns ist der Sieg immer noch drin, wir werden sehen.»

Die vierte Pole in dieser Saison für den viermaligen Champion Vettel war vor allem Balsam für die nach den Rückschlägen in den vergangenen Wochen verwundete Ferrari-Seele. «Ich glaube, wir verdienen ein gutes Ergebnis, Ferrari verdient ein gutes Ergebnis», sagte er.

Trotz diese Ausrufezeichens spricht jedoch einiges dafür, dass sein Konkurrent schon bald das vollendet, was Vettel in der vergangenen Woche durch seinen zweiten Platz hinter dem Briten beim US-Grand Prix in Austin noch einmal verschieben konnte. Hamilton hat vor dem drittletzten von 20 Rennen 66 Punkte Vorsprung, maximal sind noch 75 Zähler zu gewinnen. Seit der Sommerpause lag er in fünf von sechs Grand Prix vorn. Vettels letzter Sieg war im Juli in Ungarn.

Zudem gab es seit der Rückkehr von Mexiko in den Kalender vor zwei Jahren zwei Doppelerfolge für die Silbernen: 2015 siegte Nico Rosberg vor Hamilton, im vergangenen Jahr lag der Brite vor dem späteren Weltmeister. Vettel will aber noch nicht aufgeben. «Wir haben noch eine Chance. Wir wollen die letzten drei Rennen gewinnen, und ich denke, das können wir. Das ist unser Ziel. Und dann sehen wir, was passiert», hatte er zuletzt betont.

Das Renn-Wochenende hatte für den Deutschen wieder einmal mit einem technischen Problem angefangen. Im zweiten Training am Freitag war mitten in der Fahrt der Feuerlöscher in seinem Cockpit explodiert. Löschmittel lief aus. Erst habe es auf seiner Haut gebrannt, dass sei es sehr kalt geworden an seinem Gesäß. Verglichen mit den Pannen während der verpatzten Asienwochen, die Vettel wohl den WM-Titel gekostet haben, oder dem Chassis-Austausch in Austin war der Vorfall aber eine Marginalie.

In der Qualifikation auf der mit 2250 Meter höchstgelegenen Formel-1-Strecke gab sich Vettel unbeeindruckt und war am Ende 0,086 Sekunden vor Verstappen, aber fast eine halbe Sekunde vor Hamilton. Verstappen musste allerdings noch um seinen Platz bangen. Weil er angeblich Valtteri Bottas im zweiten Mercedes behindert haben soll, wurde eine Untersuchung eingeleitet.

Nico Hülkenberg wurde im Renault Achter, Pascal Wehrlein im Sauber 17. Er wird in der Startaufstellung wegen einiger Strafversetzungen noch nach vorne rücken.

Fotocredits: Rebecca Blackwell
(dpa)

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