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«Wir wollen Gold»: Olympia-Chancen der Reiter blendend

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Aachen (dpa) – Fünf Medaillen der deutschen Reiter erwartet der DOSB in Rio. Das erscheint nach dem CHIO in Aachen realistisch. Es könnten durchaus einige Plaketten aus Gold sein.

VIELSEITIGKEIT: Hans Melzer ist ein Freund klarer Worte. Der Trainer der deutschen Vielseitigkeit sprach in Aachen bereits vom Doppel-Gold in Rio, das müsse «unser klarer Anspruch» sein. Dass das nicht vermessen ist, zeigt ein Blick auf Hongkong und London, wo es tatsächlich doppeltes Gold für Deutschland gab.

Und das zeigt der Blick auf die jüngsten Leistungen. Vor allem Michael Jung sticht dabei heraus. Der Doppel-Olympiasieger von 2012 gewann zuletzt auch dreimal nacheinander Doppel-Gold bei Europameisterschaften. Die größte Konkurrenz für Jung könnte im Einzelwettbewerb aus dem eigenen Team kommen.

Bei der einzigen Großveranstaltung, bei der der Ausnahmekönner aus Horb zuletzt nicht im Einzel und im Team gewann, lag Sandra Auffarth vorne. Als Doppel-Weltmeisterin von Caen gilt die Reiterin aus Ganderkesee als größte Herausforderin des Seriensiegers.

DRESSUR: Der souveräne Sieg beim Nationenpreis des CHIO ist kein Maßstab. Niederländer und Briten fehlten in Aachen, sie zählen in Rio zu den Medaillen-Kandidaten. Dennoch ist für Bundestrainerin Monica Theodorescu klar: «Wir wollen Gold.» Wenn es nicht gleich mehrere schwere Patzer im deutschen Team gibt, sollte das klappen.

Kein anderes Quartett ist so gleichmäßig stark besetzt wie das deutsche Team. «Wir haben vier Paare, die 80 Prozent gehen können. Aber man darf keine Fehler machen», sagte Kristina Sprehe-Bröring, die in Aachen die Kür gewann und Gold-Favoritin im Einzel ist.

Neben der Britin Charlotte Dujardin kommt die stärkste Konkurrenz aus dem eigenen Team – in Person von Isabell Werth. Die fünfmalige Olympia-Siegerin kann in Rio mit einem weiteren Gold einen Rekord aufstellen.

SPRINGEN: 2000 in Sydney gab es zuletzt Gold für die deutschen Springreiter, danach folgten aus verschiedenen Gründen nur noch Enttäuschungen. In London erreichte das deutsche Team nicht einmal die zweite Runde und war so schlecht wie nie.

Jetzt scheint das Team von Bundestrainer Otto Becker gleichmäßig stark besetzt und auf den Punkt fit. Die vier Olympia-Pferde wurden beim CHIO in Aachen schonend eingesetzt und nicht im Großen Preis geritten, obwohl der mit einer Million Euro dotiert war.

«Alle haben die ganze Zeit alles auf Rio abgestimmt», sagte Becker. Sein Team zählt nun zu den Favoriten, auch wenn der Coach sagte: «Es ist im Springreiten enger als in anderen Disziplinen.» Gleichwohl ist eine Medaille das Ziel des Coaches. Im Einzel ist die Zahl der Kandidaten für Edelmetall besonders groß. Die vier deutschen Reiter um den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum gehören alle dazu.

Fotocredits: Friso Gentsch

(dpa)