Ratgeber

Xtreme Fighting in Berlin – Blut im Ring

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Aus Befürchtung, das zu großen Teilen jugendliche Publikum zu erhöhter Gewaltbereitschaft anzustacheln, gedenkt Senator Körting das Gemetzel in  der landeseigenen Max-Schmeling-Halle abzusagen.

Da der Sport- und Innensenator Ehrhart Körting (SPD) nach Kräften gegen die Veranstaltung angeht, sieht Hallenbetreiber Velomax nun einem möglichen Ausfall entgegen. „Im Moment ist nichts auszuschließen“, teilt Velomax-Sprecher Gunther Thiele mit. „Wir werden jetzt alles mit Bedacht prüfen und dann eine Entscheidung treffen.“ geplant ist, dass 20 Xtreme Fighter

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am 12. Dezember in achteckigen Käfigen einander zu Boden bringen. Wer der geistigen Herausforderung beiwohnen mag, zahlt für die Tickets 42 bis 276 Euro. Das extreme Fighting Reglement sieht vor, den Ringgegner durch Treten, Würgen und Prügeln zur Aufgabe oder zum k.o. zu bringen. Blutende Verletzungen werden dabei ganz heldenhaft ignoriert. Warum der Ticketservice Gegenbauer bei einem achteckigen Ring die Bestuhlung in der Max-Schmeling-Halle im Sechseck anordnen lässt, bleibt unklar.

Xtreme Fighting gewaltverherrlichend?

„Das ist mit den Werten des Sports nicht vereinbar“, bemängelt der Präsident vom Landesportbund Klaus Böger die Brutalität und das Nichtvorhandensein jeglicher Menschlichkeit. Körting ist gleicher Meinung. Er schätzt den Besuch der Xtreme Fighting Championship  besonders für die jugendlichen Schlachtenbummler als „schlichtweg gefährlich“ ein. Konkret wird befürchtet, dass die Darstellung zügelloser Gewalt sie beim überwiegend aus jugendlichen und jungen Männern bestehenden Publikum verherrlicht und bei diesen labilen und oft mit schwieriger Vergangenheit belasteten Personen die ohnehin geringe Hemmschwelle zur körperlichen Gewalt noch weiter senkt.

XFC stellt sich als harmlos dar

XFC-Promoter Marcus Wortmeier sieht die Bedenken als reine Profiliering an. Wortmeier hält Senator Körting und den anderen ablehnenden Politikern vor, sich während der andauernden Wahlkämpfe als „Moralapostel“ hervorzutun. Die Kritik von CDU-Landesvize Monika Grütters, dass XFC einen Beitrag zur „Verrohung der Gesellschaft“ leiste, hält Wortmeier für unangebracht: „Es gibt weltweit inzwischen genügend wissenschaftliche Untersuchungen, die genau das Gegenteil beweisen“, erklärt er. Hierzu gibt Wortmeier  u.a. die Ergebnisse einer Studie der Uni Zürich wieder, die beweisen soll, dass es vor allem Mannschaftssportarten sind, die im Vergleich zu Einzelsportarten aggressionsbildend sind. Mit der Frage: „Und werden deswegen jetzt Fußballspiele verboten? Nein.“ versucht Wortmeier die Argumentation zur Aggression für sich zu entscheiden.