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Zaudern in Gladbach, Zuversicht auf Schalke

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Gelsenkirchen/Hamburg – Zaudern hier, Zuversicht dort – nach den gegensätzlich verlaufenen Generalproben von Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 richten die Westclubs ihren Fokus auf das entscheidende Achtelfinale in der Europa League.

Bis zum Hinspiel in Gelsenkirchen schien die Form klar für die Borussia zu sprechen. Doch spätestens mit dem souveränen 3:0 (3:0) des Revierclubs gegen den FC Augsburg und dem 1:2 (1:1) der Gladbacher in Hamburg am Sonntag haben sich die vermeintlichen Kraftverhältnisse vor dem deutschen Duell am Donnerstag (21.05 Uhr) ein wenig verschoben.

Nach dem Ende der Erfolgsserie beim HSV ist der niederrheinische Club seine Favoritenrolle für den Showdown um den Viertelfinaleinzug trotz des Heimvorteils im Borussia-Park los. Trainer Dieter Hecking hatte nach dem 1:1 in der Veltins-Arena ohnehin von einer 51:49-Prozent-Chance gesprochen, weil sein Team das Rückspiel vor den eigenen Fans bestreiten kann. Zudem ist der Einsatz der in Hamburg schmerzlich vermissten Offensivspieler Raffael (grippaler Infekt) und Lars Stindl (Hüftprobleme) auch gegen Schalke noch nicht gesichert.

«Wir müssen abwarten, wie die Genesung verläuft. Natürlich hoffen wir, dass sie Donnerstag dabei sein können», sagte Hecking. Der 52-Jährige gab sich nach dem Dämpfer im Volksparkstadion zwar nicht besorgt, aber zurückhaltend, zumal sein Team die 1:0-Führung von Andreas Christensen noch verspielte und so den möglichen Sprung auf Platz sechs verpasste. «Irgendwann ist mal ein Spiel dabei, bei dem die letzte Konzentration fehlt. Wir müssen die vier Tage nutzen, um uns zu erholen und gut auf Schalke vorzubereiten.»

Sportdirektor Max Eberl wagt keine Prognose, was die Genesung des Top-Duos angeht. «Bei Lars ist es problematisch. Es war das 39. Pflichtspiel, das darf man nicht vergessen. Und jetzt kommen zwei Highlight-Spiele gegen Schalke und Bayern.»

Den besseren Eindruck hinterließen am Wochenende die Schalker, obwohl dies wegen der unterschiedlichen Gegner schwer zu vergleichen ist. Der FCA ging vor 59 481 Fans jedenfalls früh K.o.. Nach dem ersten Bundesliga-Doppelpack des erneut starken Winterzugangs Guido Burgstaller (4./29.) sowie dem 3:0 von Daniel Caligiuri (35.) konnte die Mannschaft von Markus Weinzierl in der zweiten Hälfte gegen die schwachen Schwaben sogar Kräfte sparen.

Schlussmann Ralf Fährmann hatte Weinzierls Ex-Club die letzte Hoffnung auf einen Punktgewinn geraubt, als er drei Minuten vor Caligiuris Premieren-Treffer im Schalke-Dress einen von FCA-Kapitän Paul Verhaegh getretenen Foulelfmeter parierte. «Wir haben an die gute Phase aus dem Spiel gegen Mönchengladbach angeknüpft. Dieses Mal hatten wir die Schlüsselsituationen auf unserer Seite», bilanzierte der S04-Coach zufrieden. Weinzierl war sogar das Risiko eingegangen, den zuletzt überragenden und leicht angeschlagenen Leon Goretzka zu schonen und Alessandro Schöpf erst nach gut einer Stunde zu bringen.

Die diesmal effektiven Schalker zogen in der Tabelle an Augsburg vorbei und können – nur einen Punkt hinter Leverkusen und zwei hinter Gladbach liegend – sogar wieder auf Rang sechs schielen. Kapitän Benedikt Höwedes fiebert wie das gesamte Team aber zunächst dem Spiel des Jahres im Borussia-Park entgegen: «Das wird eine harte Nuss, die wir knacken müssen. Wir wissen aber auch, dass wir es packen können.»

Manager Christian Heidel hat den Stimmungsumschwung wohlwollend registriert: «Aber deswegen wird es alles andere als ein Selbstläufer. Es hilft ein ganz klein wenig, aber die Jungs haben eine schwere Aufgabe am Donnerstag und müssen das regeln.»

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

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