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Darüber wird geredet im Brasilien-Fahrerlager der Formel 1

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São Paulo – Es geht noch um den zweiten Platz im Endklassement der Formel 1.

2014, 2015 und 2016 stand da auch immer ein Mercedes-Fahrer. Im Moment liegt aber Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hinter dem neuen viermaligen Weltmeister Lewis Hamilton auf Rang zwei. Dritter ist Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas. Es gibt aber auch noch weitere Themen, über die im Fahrerlager in São Paulo gesprochen wird.

MACHT HAMILTON DEN GEHILFEN

Lewis Hamilton will gewinnen, in Brasilien und in Abu Dhabi. Er würde sich aber auch in den Dienst des Teams stellen – «auf jeden Fall» – wenn sein Mercedes-Rennstall es verlangt. Wovon Hamilton aber nicht ausgeht. «Ich denke nicht, dass sie fragen werden.» Für seinen Teamkollegen Valtteri Bottas ist der zweite WM-Platz noch möglich. 15 Punkte hat der Finne Rückstand auf Vettel. Holt Bottas den 30 Jahre alten viermaligen Weltmeister noch ein, würde Mercedes zum vierten Mal nacheinander den Fahrer-Weltmeister und den Vizechampion stellen. Zudem sicherten die Fahrer der Silberpfeile seit 2014 dem Team auch immer den WM-Titel in der Konstrukteurswertung.

DAS WETTER

Über ein Foto mit den Regenreifen schrieb Weltmeister-Rennstall Mercedes am Donnerstag bereits: «Könnte sein, dass wir die an diesem Wochenende gebrauchen können.» Kaum prophezeit, prasselte der Regen in Strömen auf den Kurs in Interlagos – übrigens zur örtlichen Rennzeit am Nachmittag. Auch für Freitag, wenn zweimal trainiert wird, und am Samstag, wenn nach dem dritten Freien Training die Entscheidung über die besten Startplätze ansteht, ist Regen vorhergesagt. Am Rennsonntag soll es trocken sein.

ÜBER DIE VERGANGENHEIT

Kimi Räikkönen gab zu: «Es ist schon lange her.» Gemeint war sein WM-Titel 2007 in São Paulo. Geredet wurde über den Sieger von 2006 und 2008, Felipe Massa. Über das Drama um den Paulista bei seinem zweiten und bisher letzten Heimsieg, als er zum Moment-Weltmeister wurde, am Ende aber Hamilton erstmals triumphierte. Thema war auch der sensationelle Auftritt von Max Verstappen vor einem Jahr, als er im Regen mit einer Aufholjagd bis auf Platz drei fuhr. São Paulo, Interlagos, Autodrómo José Carlos Pace – auch immer eine Reise in die Vergangenheit wert.

BRASILIEN DROHT SAISON OHNE BRASILIANISCHEN FAHRER

Kein Fahrer mehr im Feld im kommendem Jahr und eine unsichere Formel-1-Zukunft für das Rennen in Interlagos. Im Moment bleibt eher nur das Prinzip Hoffnung, auch bei Felipe Massa, dem letzten verbliebenen Fahrer aus dem Land von Formel-1-Legende Ayrton Senna. «Es ist richtig, dass wir in Brasilien finanziell keine leichte Zeit durchmachen», sagte der 36-Jährige vor seinem zweiten, nun aber auch letzten Heim-Abschiedsrennen in der Motorsport-Königsklasse.

ERNSTGEMEINTE DROHUNGEN ODER POLITISCHE RÄNKESPIELE

Ferrari drohte sogar schon wieder mit dem Ausstieg. Nach der Veröffentlichung der geplanten neuen Motorenregeln ab 2021 bekommen auch die neuen Formel-1-Besitzer (Liberty Media) die (üblichen alten) Machtkämpfe zu spüren. Zusammen mit Ferrari hatten auch die beiden weiteren Hersteller Kritik an den Plänen geübt, allerdings nicht mit einem Ausstieg gedroht.

Darauf reagierte in Brasilien nun Red-Bull-Teamchef Christian Horner. «Die Formel 1 hat die Angewohnheit, ihr Geschäft über die Medien zu führen», sagte Horner autosport.com, «es ist alles ein Teil des Theaters und der Show und Teil der Intrige, die die Formel 1 ist». Horner, der selbst auch seit Jahren aktiver Bestandteil dieser Formel-1-Show ist, hofft, dass die neuen Besitzer den Mut haben, ihre Pläne durchzusetzen.

Fotocredits: Dario Oliveira
(dpa)

(dpa)

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