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Hauch von Rio an der Ostsee – Ziel: Olympiasieger-Besieger

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Timmendorfer Strand – Das Ostsee-Örtchen Timmendorfer Strand wird in dieser Woche zur Mini-Copacabana – und alle Blicke werden auf die Golden Beach-Girls Laura Ludwig und Kira Walkenhorst gerichtet sein.

Wenn ab Donnerstag die besten deutschen Beachvolleyballer zum 24. Mal an traditioneller Stätte in der Lübecker Bucht ihre nationalen Champions ermitteln, sind natürlich die Hamburger Olympiasiegerinnen Ludwig/Walkenhorst die ganz besondere Attraktion.

«Wir freuen uns auf unser Heimspiel. Es wird nochmal ein anderes Gefühl geben, einen großen Medienrummel, dazu zwei, drei Autogramme und Selfies mehr. Es wird aufregend und anstrengend. Aber wir gehen das positiv an», sagte Ludwig, die zusammen mit ihrer Partnerin auch den Meistertitel von 2015 verteidigen will. Das deutsche Duo hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Fans in der Heimat verzaubert – bis zu 8,5 Millionen sahen an den TV-Bildschirmen 10 000 Kilometer entfernt die souveränen Auftritte der beiden Damen.

«Unfassbar, toll, verdient. Sie waren mit Abstand das allerbeste Team. Krass, wie sie es mit Kira als Olympia-Neuling durchgerockt haben», lobte Konkurrentin Ilka Semmler, die mit Katrin Holtwick das olympische Turnier in Rio nur knapp verpasst hatte, obwohl das Nationalteam in der Weltrangliste auf Platz vier rangiert.

Beim Kultturnier in Timmendorfer Strand möchten sich die Berlinerinnen, die am Ende ihrer durchaus erfolgreichen Karriere stehen, zumindest noch den Titel als Olympiasieger-Besieger holen. «Das wäre natürlich schön, da sage ich nicht nein», erklärte Semmler, im Vorjahr WM-Vierte. «Ich wäre bereit für diese Mission. Wir sind gut drauf», bemerkte Partnerin Holtwick (32) mit einem Lächeln.

Beide eroberten schon 2009 und 2012 den nationalen Titel. «Vier deutsche Teams stehen in der Weltrangliste derzeit unter den ersten Fünf, das gab es noch nie. Eigentlich spielt also die Weltelite um die deutsche Meisterschaft», sagte Semmler. Zum Start des Turniers feiert die Block-Spezialistin ihren 32. Geburtstag.

Neben der sechsmaligen Meisterin Ludwig und der zweimaligen Titelträgerin Walkenhorst (1. der Weltranglisten) möchten auch Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen/3.), die Olympia-Neunten Karla Borger und Britta Büthe (Stuttgart/4.) sowie eben Holtwick/Semmler (ebenfalls 4.) das letzte Beachturnier der Olympia-Saison gewinnen. «Jeder will die Olympiasiegerinnen schlagen. Es wird bestimmt kein Durchmarsch», betonte Gold-Gewinnerin Ludwig.

Für den Deutschen Volleyball-Verband (DVV) sind Ludwig/Walkenhorst ein Glücksfall angesichts der Probleme in anderen Sparten – auch für die Zukunft. Die Hallen-Volleyballer waren in Rio gar nicht dabei. Bei den Beach-Männern konnten sich nur Markus Böckermann und Lars Flüggen qualifizieren, die Hamburger schieden nach der Vorrunde aus.

In Timmendorfer Strand will der Verband seinen Athleten nun ein neues Modell im Bereich Beach vorstellen. Es soll eine Konzentration der besten Sportler bei den besten Trainern geben. Der Verband will mehr Einfluss auf die Steuerung und Zusammensetzung der Teams nehmen. «Man muss mehr Power – personell und finanziell – in die absolute Spitze bringen», betonte Andreas Künkler, DVV-Vizepräsident Beach.

Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)

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