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Nach dem «i-Tüpfelchen»: Rad-Stars heiß auf Deutschland-Tour

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Hannover – Den kleinen Radsport-Hype von der Tour de France wollen Emanuel Buchmann und Co. gerne mit in das Prestigerennen in der Heimat hineintragen. 

Gut vier Wochen nach der Frankreich-Tortur steht bei der Deutschland-Tour (29. August bis 1. September) mit dem großen Start in Hannover an diesem Donnerstag das nächste Highlight auf dem Programm. «Ich freue mich auf die deutschen Fans und möchte die Stimmung so gut als möglich genießen», sagte Buchmann. Für einen Großteil des Rummels wird der 26 Jahre alte Radprofi vom Team Bora-hansgrohe mit seinen Erfolgen dann selbst gesorgt haben.

Hunderttausende Zuschauer an den Straßen, die Entscheidung täglich live in ARD und ZDF: Nur ein Jahr nach der Wiedereinführung ist die Deutschland-Tour auf dem besten Weg, sich wieder einen festen Platz im Radsport-Kalender zu schaffen. «Wir wollen das Rennen entwickeln,  Schritt für Schritt. Jetzt versuchen wir erst einmal, die vier Tage größer zu machen», sagte Cheforganisator Claude Rach. Durch das jüngst gesetzte «i-Tüpfelchen» (Rach) des Tour-Vierten Buchmann könnte diese Entwicklung sogar noch beschleunigt werden.

Die Starterliste des Rennens überzeugt. Neben Buchmann sowie der deutschen Sprint-Hoffnung Pascal Ackermann und dem Zweiten des Vorjahres Nils Politt sind auch internationale Stars in Deutschland und nicht bei der gleichzeitig stattfindenden prestigeträchtigen Vuelta vertreten. Der Tour-Zweite Geraint Thomas (Großbritannien) ist ebenso dabei wie Frankreichs Publikumsliebling Julian Alaphilippe. «Das Rennen funktioniert so, wie es ist, wie man an der  Teilnehmerliste sieht», befand Rach.

Der Gesamtsieg ist dabei so offen wie bei wenigen Rennen. Für Bergfahrer wie Buchmann oder Thomas dürfte der Kurs nicht schwierig genug sein, stattdessen könnten Klassikerspezialisten wie Neu-Papa Politt oder Alaphilippe ihre Chance suchen. «Das Profil kommt meinen Stärken nicht entgegen. Es gibt kaum Berge, die meisten Erhebungen sind Sprintanstiege», sagte Buchmann der Deutschen Presse-Agentur vor der ersten Etappe von Hannover nach Halberstadt an diesem Donnerstag (13.05 Uhr/ab 16.05 Uhr in der ARD). Das Objekt der Begierde ist im Gegensatz zur Tour de France nicht ein strahlend Gelbes, sondern ein leuchtend Rotes Trikot.

Auch bei den deutschen Profis kommt die Wiedereinführung des Rennens nach einer fast zehnjährigen Pause bestens an. «Deutschland war immer ein Radsport-Land und ist es noch», sagte Sprint-Routinier André Greipel, der sich vor allem auf den ersten drei flachen Etappen packende Duelle mit EM-Bronzegewinner Ackermann liefern könnte. «Meine Wattwerte sind immer noch dieselben, nur manchmal fehlt die Position. Wenn ich die Position habe, bin ich jemand, mit dem man rechnen kann», erklärte der 37-Jährige.

Mit Blick auf Streckenführung und Organisation lobt Greipel die Veranstalter: «Die Deutschland-Tour ist eine Rundfahrt mit einer langen Geschichte. Nach dem letzten Jahr hat man gesehen, dass das Konzept gut angekommen ist.» Nach Halberstadt werden auch Göttingen (Freitag) und Eisenach (Samstag) Zielorte sein, bevor in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt am Sonntag das große Finale steigt und der Nachfolger des Slowenen Matej Mohoric gekürt wird.

Doch unabhängig vom Sieger kämpft die Radsport-Szene auch für ein gemeinsames Ziel. «Während der Tour hatten wir eine sehr große mediale Aufmerksamkeit. Wir können alle stolz sein, dass es so gut gelaufen ist. Ich hatte das Gefühl, dass die Leute auch nach der Tour sich noch dafür interessieren», sagte Rad-Talent Lennard Kämna, der für das kommende Rennjahr zu Bora-hansgrohe wechselt. Das soll bei der Deutschland-Tour möglichst so bleiben.

Fotocredits: David Stockman
(dpa)

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