Olympia

Rekord-Läuferin Krause wäre gern «schneller gewesen»

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Rio de Janeiro – Der Ehrgeiz von Gesa Felicitas Krause hört auch beim deutschen Rekord nicht auf. «Das Minimalziel habe ich erreicht, aber ich wäre gern schneller gewesen», übte die 24-jährige Europameisterin nach dem sechsten Platz im Finale über 3000 Meter Hindernis Selbstkritik.

«Deshalb ist es suboptimal gelaufen.» Der alten Bestmarke, die Antje Möldner-Schmidt seit 2009 mit 9:18,54 Minuten hielt, ist sie seit Jahren hinterher gerannt. «Ich habe lange darum gekämpft und wäre enttäuscht gewesen, wenn es nicht geklappt hätte», sagte Krause. «Der deutsche Rekord war mein zweites Ziel, die Medaille mein Traum. Wenn man sein ganzes Leben dem Sport unterordnet, hat man auch größere Ziele.»

In Rio hat die Frankfurterin aber auch erlebt, dass die Weltelite sehr schnell unterwegs ist. «Da muss ich realistisch sein. Das Niveau habe ich noch nicht, das ist eine andere Liga», bekannte sie. Gold gewann Ruth Jebet aus Bahrain in 8:59,75 Minuten vor Hyvin Kiyeng Jepkemoi aus Kenia (9:07,12) und der US-Amerikanerin Emma Coburn (9:07,63).

Krause traut sich momentan Zeiten um 9:15 Minuten zu. «Ich weiß, dass in meinen Beinen mehr steckt», sagte sie. Im vergangenen Jahr hatte die 24-Jährige bei der WM in Peking die Gunst der Stunde genutzt und in einem relativ langsamen Rennen die Bronzemedaille geholt. «Das Rennen war 20 Sekunden langsamer», relativierte sie.

Um ihren Träumen weiter nachzujagen, setzt sie sich kein Zeitlimit für ihre Karriere und denkt über die nächsten Sommerspiele 2020 hinaus. «Auf jeden Fall, ich plane nicht nur bis Tokio», kündigte Krause an. Selbst Zeiten unter der Neun-Minute-Grenze hält sie nicht für unmöglich. «Wir fangen mal mit 9:10 Minuten an. Wenn ich die in vier Jahren unterboten habe, können wir über die nächste Etappe reden», sagte die Ausdauerläuferin.

Der Hindernislauf ist für sie mehr als nur ein Sport. Er ist auch eine Möglichkeit, sich zu beweisen, wie weit man kommt, wenn man kein Wunderkind ist. «Ich habe die Gabe zu laufen und die Charaktereigenschaft, ehrgeizig zu sein», sagte Krause. Sie sei nicht die talentierteste Läuferin, sondern jemand der sich viel erarbeitet habe, aber auch wahnsinnig ungeduldig gewesen ist.

«Mittlerweile ist die Geduld eine meiner größten Stärken geworden: Geduldig zu bleiben, weiter zu machen, wieder aufzustehen.» Deshalb sind die Rio-Spiele für sie nur eine Zwischenstation. «Es war keine schlechte Leistung, aber nicht das I-Tüpfelchen, das ich mir gewünscht hätte», sagte Krause. «Ich bin nicht am Ende meines Weges.»

Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)

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