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105. Tour de France: Chance für Kittel auf Gelb

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Paris – Marcel Kittel winkt zum Auftakt das Gelbe Trikot, auf Chris Froome wartet dagegen bis zum Rekordsieg ein beschwerlicher Weg mit vielen Unwägbarkeiten.

Die 105. Tour de France gehört zwar mit 3329 Kilometern zu den kürzeren Auflagen, eine Spazierfahrt wird sie für den britischen Vierfach-Champion aber keineswegs. Knifflige Abschnitte wie die nur bei Ebbe zu befahrende Passage du Gois gleich zum Auftakt oder die vielen Kopfsteinpflaster-Passagen aus dem Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix, aber auch steile Rampen mit den legendären Anstiegen in Alpe d’Huez, am Tourmalet oder am Aubisque dürften über den Gesamtsieg entscheiden

So hielt sich die Freude bei Froome in Grenzen. Insbesondere die neunte Etappe mit gut 22 Kilometern über das gefürchtete Kopfsteinpflaster dürfte ihn kaum begeistern. «Vielleicht sollte ich Paris-Roubaix als Vorbereitung auf die Tour fahren», meinte der Sky-Kapitän bei der Streckenpräsentation im Palais des Congrès in Paris. Dabei dürfte ihm die Kopfsteinpflaster-Etappe von 2014 noch in unschöner Erinnerung sein, als er nach Stürzen die Rundfahrt beenden musste.

2018 will Froome zum fünften Mal die Tour gewinnen und damit zum elitären Kreis der Rekordgewinner Jacques Anquetil (Frankreich), Eddy Merckx (Belgien), Bernard Hinault (Frankreich) und Miguel Indurain (Spanien) vorstoßen. Verhindern wollen dies der französische Hoffnungsträger Romain Bardet, Kletterspezialist Nairo Quintana (Kolumbien) und womöglich Giro-Champion Tom Dumoulin (Niederlande).

Die Tour findet diesmal vom 7. bis 29. Juli und damit eine Woche später wegen der zum Teil parallel laufenden Fußball-Weltmeisterschaft statt. Ein Jahr nach dem stimmungsvollen Auftakt in Düsseldorf erfolgt 2018 der Grand Départ auf der Atlantikinsel Noirmoutier-en-l’Île in der Vendée-Region. Und im Gegensatz zum Vorjahr beginnt die Tour diesmal nicht mit einem Einzelzeitfahren, sondern mit einer 195 Kilometer langen Flachetappe nach Fontenay-le-Comte. So könnte Kittel, der in diesem Jahr mit fünf Siegen die Sprints beherrscht hatte, zum dritten Mal nach 2013 und 2014 ins Gelbe Trikot fahren.

Seinem zukünftigen Teamkollegen Tony Martin beim Katusha-Team dürfte die Strecke nicht nur wegen des fehlenden Auftakt-Zeitfahrens weniger gefallen. Für die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr ist nur ein Mannschaftszeitfahren über 35 Kilometer sowie ein bergiges Einzelzeitfahren über 31 Kilometer am vorletzten Tag vorgesehen. Damit verknüpfen die Organisatoren sicherlich die Hoffnungen auf den ersten französischen Triumph seit 1985 durch Bardet, dessen große Schwäche das Zeitfahren ist.

Die Bergetappen sind jedenfalls deutlich schwieriger. Bereits in den Alpen warten zwei schwere Bergankünfte in La Rosière und Alpe d’Huez. Zur Sache geht es aber auch in den Pyrenäen, wenn etwa auf der 19. Etappe die Bergriesen Aspin, Tourmalet und Aubisque zu bewältigen sind. «Es sind viele Berge im Programm. Das mag ich», sagte etwa Kletterspezialist Quintana.

Eine Neuerung im Programm ist dabei die nur 65 Kilometer lange Etappe auf den Portet d’Aspet hinauf. Auch sonst gibt es einige Änderungen. So werden nur noch 176 statt 198 Fahrer an den Start gehen, weil die Teams nur noch jeweils acht Fahrer an den Start schicken dürfen. Auch die Verteilung von Bonussekunden während der Etappen ist neu.

Fotocredits: Christophe Ena
(dpa)

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