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«Absoluter Glaube» an WM-Titel: Vettel hofft auf die Wende

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Baku – Weder der große WM-Rückstand auf Lewis Hamilton noch der interne Machtkampf um die Vormachtstellung bei Ferrari bringen Sebastian Vettel aus der Ruhe.

«Ich habe weiterhin den absoluten Glauben daran, Weltmeister zu werden», sagte der 31-Jährige in Baku. Beim Großen Preis von Aserbaidschan will der Heppenheimer am Sonntag (14.10 Uhr/RTL und Sky) mit seinem ersten Saisonsieg die Aufholjagd auf Mercedes-Star Hamilton starten und auch im Duell mit dem aufmüpfigen Jüngling Charles Leclerc wieder für klare Verhältnisse sorgen.

«Wir waren die ersten drei Rennen nicht erfolgreich, das wollen wir die letzten 18 sein», sagte Vettel. Hoffnung macht dem Hessen vor allem, dass die Scuderia mit einem technisch überholten Auto am Kaspischen Meer antritt. «Wir erwarten uns natürlich einen Schritt nach vorne mit den Neuerungen. Insgesamt erwarten wir uns, dass das Auto schneller ist», sagte der Hesse: «Wir haben ein sehr gutes Paket, und wenn wir es auf die Straße bringen, werden wir allen anderen das Leben sehr schwer machen.»

Das wird dringend nötig. Vor dem vierten Saisonrennen liegt der viermalige Weltmeister (37 Punkte) in der WM-Gesamtwertung nur auf Platz vier. Titelverteidiger Hamilton (68 Punkte) führt vor Teamkollege Valtteri Bottas (62) und Max Verstappen (39) im Red Bull. «Wir wollen dieses Rennen gewinnen», sagte Vettel, der bei der Pressekonferenz im Fahrerlager vor allem viele Frage zu seinem 21 Jahre alten Teamkollegen Leclerc beantworten musste.

Der Monegasse hatte Vettel beim Grand Prix vor knapp zwei Wochen in China auf Befehl der Teamführung vorbeiziehen lassen müssen. Im Nachgang hatte es viele Diskussionen gegeben, da Vettel trotz dieses umstrittenen Manövers nur Dritter hinter den Mercedes-Piloten geworden war. Zumindest intern hatte es bei Ferrari angeblich keinen Stress gegeben. «Es ist mehr der Rummel außen herum, den niemand kontrollieren kann», sagte Vettel.

«Es ist frustrierend, einen anderen vorbeizulassen», sagte Leclerc derweil. Das Supertalent traut sich zu, seinem deutschen Stallrivalen weiter Paroli zu bieten. «Ich glaube, dass ich das Potenzial dazu habe», sagte Leclerc. Fraglich dürfte weiter nur sein, ob er frei fahren darf. Noch ist Vettel die klare Nummer eins. «Es wird sicher weiter eine Teamorder geben», sagte Leclerc, während Vettel meinte: «Wir haben aus Teamsicht versucht, das Maximum rauszuholen. Deswegen war es auch die richtige Entscheidung.»

Leclerc will Revanche – und da könnte Baku genau richtig kommen. Es ist eine der «absoluten Lieblingsstrecken» des Youngsters, in der Formel 2 konnte er auf dem Stadtkurs bereits gewinnen und holte 2018 auch seine ersten Karrierepunkte in der Formel 1. «Ich bin natürlich ungeduldig und will, dass es jetzt passiert», sagte er.

Vettel wartet seit dem ersten Rennen 2016 noch auf einen Sieg in Baku. Im Vorjahr verschenkte er den möglichen Triumph durch einen heftigen Verbremser und wurde nur Vierter, während Hamilton auf dem Weg zu seinem fünften WM-Titel gewann. 2018 hatte Ferrari auf der markanten Strecke mit einer mehr als zwei Kilometer langen Start-Ziel-Geraden schon das stärkste Auto – ähnliches wird nun wieder erwartet. «Der Sieg hier fehlt uns noch. Deswegen wäre es gut, wenn es jetzt klappt», sagte Vettel.

Fotocredits: Hassan Ammar
(dpa)

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