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Biathlon-Star Dahlmeier zurück: «Möchte Spaß haben»

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Nove Mesto – Laura Dahlmeier wirkte zufrieden, obwohl sie die Erwartungen für ihr Comeback-Rennen in Nove Mesto dämpfte. «Ich fühle mich nicht als amtierende Olympiasiegerin, die da jetzt zurückkommt und die Welt retten muss», sagte die 25 Jahre alte Skijägerin aus Garmisch-Partenkirchen.

Nach den nicht gerade berauschenden Ergebnissen der deutschen Biathletinnen in den ersten Weltcup-Wochen soll es die Doppel-Olympiasiegerin im Sprint am Freitag richten. Eine Rolle, die eine wie sie normalerweise gerne annimmt. Doch nach der langen Krankheitspause weiß die siebenmalige Weltmeisterin: «Ich bin noch nicht bei 100 Prozent.»

Voll da ist dagegen der Norweger Johannes Thingnes Bö. Er holte sich am Donnerstag im Männer-Sprint überlegen seinen vierten Saisonsieg vor dem Russen Alexander Loginow, der bis Ende 2016 eine zweijährige Dopingsperre verbüßte, und dem Schwede Martin Ponsiluoma. «Das war es eines der besten Rennen, das ich je hatte», sagte Bö.

Bester deutscher Skijäger bei der Biathlon-Gala des Norwegers war Sprint-Weltmeister Benedikt Doll, der einmal in die Strafrunde musste und Elfter wurde. «Ich bin sehr zufrieden. Das war jetzt der dritte Sprint in Folge, der richtig gut war», sagte der Schwarzwälder. Olympiasieger Arnd Peiffer (1) kam auf Rang 17. Massenstart-Weltmeister Simon Schempp (1) belegte den 29. Platz, noch davor landeten Johannes Kühn (1/22.) und Roman Rees (0/24.).

Am Freitag steht dann der Dahlmeier-Auftritt im Blickpunkt. «Sie wird nicht zurückkommen, wenn sie nicht wüsste, dass es keinen Sinn macht», sagt Kati Wilhelm. Die ARD-Expertin, selbst dreimal Olympiasiegerin und fünfmal Weltmeisterin, glaubt, dass Dahlmeier es «unter die ersten Zehn schaffen kann». Florian Steirer, der Disziplin-Trainer der deutschen Damen, hat bei seinem Schützling «viel Vorfreude» ausgemacht. «Die letzten sieben Wochen hat sie sehr gut trainiert.» Eine Prognose sei schwierig, Vergleiche fehlen. «Wir haben sie im Grunde nie in der Mannschaft gehabt.»

Trotzdem hat Dahlmeier keinen ausgeben müssen, als sie sich im Nationalteam zurückgemeldet hat. «Jede hat gesagt: Schön, dass du wieder da bist, wir freuen uns – alles war wie immer», meinte die Vorzeige-Skijägerin. «Das gibt doch ein gutes Gefühl.»

Die erste deutsche Gesamtweltcup-Siegerin nach Magdalena Neuner hat nach ihren Olympia-Triumphen in Pyeongchang eine lange Leidenszeit hinter sich. «Ich hatte einen schwierigen Sommer», sagte sie und gibt zu: «Wer würde da nicht zum Grübeln anfangen.»

Eine Hand reicht nicht, um alle Missgeschicke aufzuzählen. Ein Sturz mit dem Fahrrad, eine Wundinfektion. «Von da an war es immer holprig», sagt sie. «Ich habe verschiedene komische Sachen gehabt, Komplikationen.» Es habe schon mehrere verschiedene Gründe gegeben, doch würden diese nicht in die Öffentlichkeit gehören.

Für ihre Rückkehr hat sich Dahlmeier einen Platz ausgesucht, der für sie mit guten Erinnerungen verbunden ist. In Nove Mesto, zwei Autostunden von Prag entfernt, hat sie 2015 nicht nur den ersten ihrer 19 Weltcup-Siege geholt. 2011 gewann sie ihre ersten internationalen Medaillen bei der Junioren-WM, 2013 startete sie dann erstmals bei einer WM der Großen. «Das ist wirklich ein spezieller Ort für mich. Und genau der richtige, um wieder anzugreifen», sagte Dahlmeier. Ihr Rezept für ihren ersten Sprint der Saison ist einfach: «Ich möchte Spaß haben, ich möchte einfach zeigen, was ich kann.»

Dass sie überhaupt wieder dabei ist, ist schon ein Sieg. Sie habe «nicht gewusst, kann ich überhaupt wieder Hochleistungssport auf dem Niveau betreiben, wie ich es gerne machen würde.» Nur fit werden wollte sie wieder: «Egal für was es dann reicht. Ob das jetzt Leistungssport ist, ob das Biathlon ist, oder einfach der Alltag. Das war eine Situation, ein Gefühl, das wünsche ich keinem.»

Auch jetzt ist noch Schonung angesagt. «Ich fühle mich noch nicht so, dass ich jetzt einen ganzen Weltcup-Winter durchballere», sagte Dahlmeier. Das Wichtigste sei die WM, «die ist relativ spät, die ist im März. Bis dahin ist noch relativ viel Zeit.»

Fotocredits: Alberto Pizzoli,Petr David Josek
(dpa)

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