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Bottas mit Bestzeit im Training – Vettel Vierter

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Silverstone – Sebastian Vettel und Lewis Hamilton müssen sich im Home of British Racing auf den nächsten Dreikampf mit Österreich-Sieger Valtteri Bottas gefasst machen.

Der finnische Mercedes-Pilot drehte am Freitag im Formel-1-Training zum Großen Preis von Großbritannien die schnellste Runde auf dem Silverstone Circuit. Der 29 Jahre alte WM-Dritte verwies Teamkollege Lewis Hamilton um die Winzigkeit von 47 Tausendstelsekunden auf den zweiten Platz.

Hinter dem Lokalmatadoren und viermaligen Sieger des Rennens auf der Insel schaffte es Kimi Räikkönen im Ferrari auch noch vor WM-Spitzenreiter Vettel. «Ich glaube, wir können uns noch ein bisschen steigern – und wir müssen uns noch ein bisschen steigern», sagte Vettel nach dem durchwachsenen Trainingstag: «Die Balance ist noch nicht ganz da, es rutscht noch ein bisschen viel.»

Auf die 1:28,496 Minuten von Bottas in der Nachmittagseinheit fehlte Vettel fast eine halbe Sekunde. Aber auch sonst kam keiner ran an den 29 Jahre alten Finnen. Schon am Vormittag in den ersten 90 Trainingsminuten hatte Bottas Platz eins vor Hamilton belegt. Vettel war nicht über Rang sechs hinausgekommen.

An dem Schutzschild, das in das Chassis integriert ist und mit dem sein Ferrari zu Beginn zu Testzwecken auf die Strecke geschickt worden war, lag es nicht, selbst wenn der Versuch schnell wieder beendet war. «Mir wurde ein bisschen schwindelig. Es war, als würde man schielend durch die Gegend fahren», meinte Vettel.

Wie gut der Ferrari mit dem neuen Motor unter dem Chassis auf der Strecke zurecht kommt, wird sich spätestens in der Qualifikation am Samstag, erst recht im Rennen am Sonntag zeigen.

Potenzial dürfte bei allen noch sein, bei Hamilton aber besonders. Unbeeindruckt von der Kritik an seinem Fehlen beim Showevent in London inklusive Pfiffen und Buhrufen der Fans, absolvierte der Brite sein Programm. Als einziger drehte er seine schnellste Runde am Nachmittag auf den soften Reifen und nicht wie auch Bottas auf dem weicheren und damit schnelleren supersoften Gummis.

Dennoch: Bottas hat derzeit einen Lauf, siegte von der Pole Position in Österreich am vergangenen Sonntag und verkürzte den Rückstand auf Hamilton im WM-Klassement auf 15 Punkte. Vettel liegt 35 Zähler vor Bottas. Nicht umsonst betonte Bottas vor dem zehnten von 20 Saisonrennen, dass er definitiv drin sei im WM-Kampf.

Unweit von Stevenage, wo Hamilton aufwuchs, will sich der Brite den vierten Sieg in Serie und den fünften in seiner Heimat insgesamt aber nicht nehmen lassen. Ein Muss sei der Sieg für einen britischen Fahrer, betonte er.

Wie sehr ihm die zusätzlichen PS, die im Wagen von Vettel durch einen neuen Motor schlummern, gefährlich werden können, muss sich noch zeigen. Der viermalige Weltmeister hatte sich vor dem Warmfahren noch zuversichtlich gezeigt, dass der Kurs mit seinen ungemein schnellen Kurven dem Ferrari liegen müsste. Mit Platz sechs und Platz vier konnte er das im Training noch nicht bestätigen. «Du fährst am Freitag ja nicht mit der vollen Leistung», betonte Vettel. Der neue Motor funktioniere aber und habe keine Probleme gemacht. Zudem nutzen die Teams die zwei mal 90 Minuten auch immer sehr unterschiedlich – Zeiten und Platzierungen sind mit Vorsicht zu genießen.

Fotocredits: David Davies
(dpa)

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