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Bremer Gericht verhandelt über Polizeikosten für Bundesliga

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Bremen – Wer zahlt die Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Verwaltungsgericht Bremen.

Das klamme Bundesland Bremen hatte nach brisanten Fußballpartien immer wieder Rechnungen für Polizeieinsätze an die Deutsche Fußball Liga (DFL) geschickt. Die will nicht zahlen. Jetzt müssen Richter entscheiden.

Der Stadtstaat hatte der DFL erstmals nach dem Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen am 19. April 2015 eine Rechnung für polizeiliche Mehrkosten über 425 718,11 Euro geschickt. Die DFL hält das für rechtswidrig, sieht sich nicht als Veranstalter und fordert die Aufhebung des Bescheids. Inzwischen liegt die Summe der Bremer Forderungen für mehrere Partien der «Kategorie Rot» bei über einer Million Euro.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass die 2. Kammer des Gerichts gleich ein Urteil fällt. Egal, wie die Entscheidung ausfällt, wäre es vermutlich nicht das letzte Wort in dem Streit. Es wird erwartet, dass beide Parteien in die nächste Instanz gehen, wenn sie unterliegen.

Sollte das Land Bremen Recht bekommen, könnte dies alle Profivereine in den kommenden Jahren teuer zu stehen kommen. Für die besonders brisanten Spiele von 18 Erst- und 18 Zweitligisten hochgerechnet ginge es sehr schnell in einen hohen zweistelligen Millionen-Bereich. Bisher verlangt Bremen aber als einziges Bundesland eine Erstattung.

«Die sind klamm und suchen nach Lösungen», hatte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) einmal gestichelt. Er hält – wie die anderen Innenminister der Länder – den Vorstoß des Nachbarlandes schlicht «für falsch». Der Politiker sagte: «Wenn der Staat die Sicherheit von Veranstaltungen nicht mehr gewährleisten kann, dann muss er die verbieten.»

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) bekräftigte dagegen zuletzt noch mal seinen Standpunkt: «Wir sehen nicht ein, dass die enormen Polizeikosten, die mit der Durchführung der Bundesliga verbunden sind, allein vom Steuerzahler getragen werden.»

Der Konter von Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes und Chef des DFL-Aufsichtsrates: «Wir sind der Auffassung, dass das rechtlich nicht hält.» Die DFL meint, dass Gewalttätigkeiten im Fußball «ein allgemeines, gesamtgesellschaftliches Problem» darstellen.

Fotocredits: Carmen Jaspersen
(dpa)

(dpa)

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