Ratgeber

Cecilia Breakhus – Die erste Boxerin im Sauerland-Stall

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Man könnte meinen, Cecilia Breakhus wäre vor der Linse eines Fotografen besser aufgehoben als in einem Boxring. Aber die schöne Norwegerin mit den kolumbianischen Wurzeln macht nicht nur optisch im Ring eine gute Figur.

Am Samstag (14. März) stellt sie sich in Kiel ihrem ersten WM-Fight gegen die Dänin Vinni Skovgaard, und dass nach nur 9 Profikämpfen.

Es ist schon erstaunlich, wie schnell es im Frauenboxsport um Titel geht. Es spricht nicht gerade für das Niveau des Sports, wenn derart inflationär mit Titeln umgegangen wird. Ist es bei den Männern schon kaum zu überblicken, wer wo jetzt gegen wen um welchen Titel kämpft, so sprengt die „Vielfalt“ bei den Frauen jeden vernünftigen Rahmen.

Viele Verbände bedeuten wenig Niveau, so zumindest klingt der Grundtenor in der Presse.

WIBF, WBA, WIBA, GBU, WBC, IWBF, WIBC und wie sie alle heißen. Sie alle verteilen fleißig Weltmeistertitel in diversen Gewichtsklassen. Nur ein Beispiel: Die Russin Ragosina vereint sieben Titel auf sich und das nach ganzen 19 absolvierten Kämpfen. Unvorstellbar eigentlich. Aber sobald ein Frauenboxkampf Medienrummel und damit auch Profit produzieren soll, muss ein Titelkampf her. Die Boxerinnen kann man verstehen, denn nur so lässt sich Geld verdienen. Von den Prämien der Herren können sie nur träumen.

Nur fällt das fehlende Niveau in ihrer Verbandswelt auch auf die Boxerinnen zurück.  Seit Regina Halmich ihre Handschuhe an den Nagel gehängt hat, hat zumindest in Deutschland der Aufwärtstrend des Frauenboxens eine unbefristete Pause eingelegt. Auch Susi Kentikian konnte im Vermarktungskarussel von Pro7 daran nichts ändern.

Cecilia Breakhus kann auf über 70 Siege in 80 Amateurkämpfen zurückblicken

Auch wenn die 1,71 m große Norwegerin erst 9 Profikämpfe absolviert hat und in ihrem zehnten gleich nach zwei WM-Titeln greift, soll das Vorangegangene keine Kritik an ihrer sportlichen Leistung sein. Immerhin hatte sie in ihrer Karriere schon 70 Siege in in 80 Amateurboxkämpfen errungen. Mit ihren 27 Jahren ist sie damit längst kein Neuling in diesem Sport mehr und auch Erfolgstrainer Ulli Wegner ist von ihren Qualitäten überzeugt und sieht sie als ungeschliffenen Rohdiamanten.

Geboren wurde sie in den Elendsvierteln von Cartagena in Kolumbien, wo sie mit drei Jahren zur Adoption freigegeben wird. In der norwegischen Hauptstadt Oslo wächst sie auf. Mit 14 steigt sie zum ersten Mal in den Ring, Kickboxen. Zum Boxen kommt sie erst 8 Jahre später und jetzt steht sie als erste Boxerin beim Sauerland-Stall unter Vertrag und findet in Berlin die für sie besten Trainingsbedingungen.

Ihre junge Lebensgeschichte ist schon beinahe filmreif, hoffentlich wird es ihre Profikarriere auch.