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Dahlmeier Fünfte im Massenstart – Domratschewa siegt

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Antholz – Am Ende ihrer fast perfekten Generalprobe waren auch die letzten Zweifel an Laura Dahlmeiers Olympia-Form verflogen.

Mit einem Sieg, einem zweiten und einem fünften Platz in den letzten Weltcuprennen vor den Winterspielen in Pyeongchang untermauerte die siebenmalige Biathlon-Weltmeisterin in Antholz ihre Ambitionen auf Medaillen eindrucksvoll. «Es passt alles sehr gut», sagte die 24-Jährige: «Das war für mich ein sehr, sehr gelungenes Wochenende.» Während die Bayerin knapp drei Wochen vor dem ersten Rennen in Südkorea zwar müde aber sehr zufrieden war, werden die Sorgen um Simon Schempp größer. Der Weltmeister reiste mit Rückenproblemen bereits am Samstag vorzeitig aus Südtirol ab.

Einen Tag nach dem Erfolg im Jagdrennen wurde Dahlmeier beim Sieg der Weißrussin Darja Domratschewa im Massenstart am Sonntag starke Fünfte, am Donnerstag hatte sie zum Auftakt Platz zwei im Sprint belegt. Insgesamt bringt sie es vor Olympia auf zwei Saisonsiege und vier weitere Podestplätze.

Dahlmeiers überzeugendes Wochenende in Italien war zwar durchaus ein Fingerzeig in Richtung Pyeongchang, keineswegs aber eine Garantie für Medaillen. «Ich weiß genau, dass es in zwei, drei Wochen wieder ganz anders ausschauen kann», sagte Dahlmeier: «Man braucht da perfekte Rennen, um ganze vorne zu sein.» Den Gewinn von Olympia-Gold in einem Einzelrennen hatte sie vor der Saison als großes Ziel ausgegeben, das scheint mittlerweile wieder sehr realistisch.

Noch vor kurzem konnte man davon nicht unbedingt ausgehen. Die Gesamtweltcupsiegerin durchlebte von Erkältungen geschwächt im Dezember und Anfang Januar eine schwierige Phase. Erst vor einer guten Woche lieferte sie mit Platz 48 im Einzel von Ruhpolding das schlechteste Resultat ihrer Karriere ab, doch danach stand sie dreimal in Serie auf dem Podest. Die unglaubliche Dominanz der Vorsaison, in der sie fünfmal Gold und einmal Silber bei der WM holte, konnte Dahlmeier nicht wiederholen, ist davon aber nicht überrascht: «Es zeigt doch, dass wir alle Menschen sind und es keine Selbstverständlichkeit ist, jedes Rennen locker flockig zu gewinnen.»

Bevor sich die Mannschaft zur direkten Olympia-Vorbereitung in Hochfilzen trifft, ist bei Dahlmeier ab Montag zunächst Erholung angesagt. «Ein paar Tage ohne Biathlon sind wichtig. Ich will in die Berge gehen, ein bisschen Spaß haben», sagte Deutschlands Sportlerin des Jahres. Reisen werde sie nicht, sondern Entspannung in der Heimat suchen. «Aber den Fokus werde ich nicht verlieren.»

Grund zur Freude hatte auch Franziska Preuß, die sich mit Platz zehn in der Verfolgung als sechste und letzte Biathletin für Olympia qualifizierte. «Ich bin jetzt einfach nur wahnsinnig glücklich, dass es geklappt hat», sagte Preuß. Am Sonntag setzte sie noch einen drauf und wurde Achte im Massenstart. Auch Maren Hammerschmidt (6.) und Vanessa Hinz (9.) überzeugten auf ganzer Linie.

Während die Frauen vor allem wegen Dahlmeier positiv Richtung Olympia blicken, gibt Simon Schempps Gesundheitszustand Grund zur Besorgnis. Der 29-Jährige verpasste aufgrund seiner Rückenschmerzen die beiden Rennen am Wochenende und darf aktuell nicht trainieren. «Wir haben die Reißleine gezogen, aber wir sind trotzdem optimistisch und positiv eingestellt, dass wir das bis Pyeongchang in den Griff bekommen», sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Am Montag wird Schempp in München genauer untersucht.

Fotocredits: Luciano Solero
(dpa)

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