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Deutsche Handballer vorzeitig für EM qualifiziert

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Halle/Westfalen – Europameister Deutschland hat den ersten Grundstein zur erfolgreichen Titelverteidigung gelegt und sich vorzeitig für die Handball-EM 2018 in Kroatien qualifiziert.

Im zweiten Pflichtspiel unter Neu-Bundestrainer Christian Prokop holte die DHB-Auswahl am Samstag beim 25:20 (14:10) gegen den WM-Dritten Slowenien den zweiten Sieg und machte das Ticket für die Endrunde klar. Vier Tage nach dem überragenden 32:23-Sieg in Slowenien agierten die Bad Boys vor 9300 Zuschauern in Halle/Westfalen aber phasenweise zu lässig. Doch der erneut überragende Torhüter Andreas Wolff hielt den zweiten Erfolg unter Prokop fest und rundete den perfekten Einstand des neuen Trainers ab.

«Wichtig ist die Umsetzung. Und das hat die Mannschaft zweimal sehr gut gemacht. Ich bin sehr glücklich, dass wir das EM-Ticket gelöst haben», sagte Prokop. Nach dem Pflichtspiel-Doppelpack unter dem Nachfolger von Dagur Sigurdsson zeigten sich die Spieler mit der Arbeit des Neuen sehr zufrieden. «Wir haben das umgesetzt, was Prokop vorgegeben hat», sagte Wolff. Und Kapitän Uwe Gensheimer ergänzte: «Er kann uns sehr gut und detailliert einstellen.»

In der Offensive überzeugten vor allem Fabian Wiede, Philipp Weber und Patrick Wiencek mit jeweils vier Treffern. Zwei Spiele vor Ende der Quali-Runde sind die Olympia-Dritten in ihrer Gruppe damit nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu vedrängen. Die frühzeitige Qualifikation für die Endrunde vom 12. bis 28. Januar 2018 ist ganz nach dem Geschmack aller Beteiligten. Das gebe Prokop und der Mannschaft in den kommenden Trainingseinheiten die Möglichkeit, «mehr neue Dinge einzustudieren», hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning bereits vor der Partie gesagt.

Zumindest in den Anfangsminuten präsentierte sich die DHB-Auswahl bis auf Keeper Wolff aber noch nicht in Titelform. Wie schon im Hinspiel parierte der 26-Jährige etliche Versuche der Slowenen, in der Offensive mangelte es bei den Gastgebern aber einige Male an der nötigen Konzentration. Anstatt frühzeitig die klare Überlegenheit auch in eine klare Führung umzusetzen, scheiterten Gensheimer und Co. Mitte des ersten Durchgangs einige Male vor allem wegen mangelnder Konzentration. Hinten machte Wolff aber das Tor dicht, weshalb der Sieg nie in Gefahr geriet.

Aufgrund der überragenden Form des Kieler Torhüters kam der zweite Keeper Silvio Heinevetter erneut nur zu wenigen Einsatzminuten. Dafür kehrte Ersatzkapitän Steffen Weinhold nach überstandener Blessur in den Kader und aufs Parkett zurück, für Akzente sorgten aber andere. Vor allem dank der Treffsicherheit des Wetzlarers Weber baute Prokops Team seine Führung gegen Ende des ersten Durchgangs Stück für Stück aus.

Wirkliche Gefahr ging von den erneut schwachen Slowenen aber ohnehin nicht aus. Eng wurde es in der zweiten Hälfte nur noch mal, weil Prokops Team phasenweise zu lässig agierte. Die restlichen beiden Quali-Spiele in Portugal und gegen die Schweiz Mitte Juni wird der neue Coach nun für EM-Experimente nutzen können.

Fotocredits: Friso Gentsch,Friso Gentsch,Friso Gentsch,Friso Gentsch,Friso Gentsch,Friso Gentsch
(dpa)

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