Olympia

Deutschlands Fahnenträger bei Winter-Olympia

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Pyeongchang – Vor 62 Jahren nahm erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg eine gesamtdeutsche Mannschaft an Olympischen Winterspielen teil. Zwischen 1968 und 1988 starteten die BRD und die DDR als getrennte Nationen, seit der Wiedervereinigung 1990 wieder gemeinsam.

Von den bisher zehn Sportlerinnen und Sportlern, die seit der Premiere die deutsche Fahne tragen durften, gingen nur drei leer aus.

1956: Bobpilot Andreas Ostler ist der erste Fahnenträger einer gesamtdeutschen Mannschaft bei Olympischen Winterspielen. Der Doppel-Olympiasieger von 1952 im Zweier- und Viererbob, der überhaupt das erste deutsche Edelmetall nach dem 2. Weltkrieg gewann, geht in Cortina d’Ampezzo jedoch leer aus.

1960: Skispringer Helmut Recknagel führt das gesamtdeutsche Team bei der Eröffnungsfeier in Squaw Valley an. Der dreimalige Vierschanzentourneesieger fliegt auch auf der Schanze vorneweg und holt Gold – das erste für einen DDR-Athleten bei Olympia.

1964: Georg Thoma ist in Innsbruck der vorerst letzte Fahnenträger eines gesamtdeutschen Teams bis zur politischen Wiedervereinigung. Vier Jahre nach Gold holt der Nordische Kombinierer noch einmal Bronze.

1992: Auch der erste Fahnenträger einer deutschen Mannschaft nach dem Ende der Teilung ist ein Bobfahrer – Wolfgang Hoppe. Der zweimalige Olympiasieger von 1984 und zweimalige Olympia-Zweite von 1988 gewinnt in Albertville im Vierer erneut Silber.

1994: Biathlet Mark Kirchner trägt in Lillehammer die deutsche Fahne. Auch ihn beflügelt diese Ehre zu sportlichen Großtaten: Nach zwei Triumphen und einem zweiten Platz 1992 gewinnt er mit der Staffel seine dritte olympische Goldmedaille.

1998: In Nagano führt Langläufer Jochen Behle das deutsche Olympia-Team ins Stadion. Kurz vor dem Karriereende ist das für den späteren Bundestrainer noch einmal ein besonderes Highlight. In der Loipe wird der damals 37-Jährige lediglich in der Staffel eingesetzt, wo es für das DSV-Quartett nur zu Rang acht reicht.

2002: Vier Jahre nach ihrem Gold-Coup in Japan darf Alpin-Ass Hilde Gerg die deutsche Fahne tragen. In Salt Lake City rast Gerg jedoch zweimal knapp an einer Medaille vorbei. Als Vierte in der Abfahrt fehlen nur zehn Hundertstel am Edelmetall, als Fünfte im Super-G lediglich 13 Hundertstel.

2006: Biathletin Kati Wilhelm ist nach zweimal Gold und einmal Silber vier Jahre zuvor auch in Turin eine Medaillenbank. Die Thüringerin triumphiert in der Verfolgung und wird jeweils Zweite beim Massenstart und mit der Staffel.

2010: Zum dritten Mal trägt ein Bobpilot die deutsche Fahne. André Lange darf in Vancouver das Team anführen. Im Eiskanal holt er danach im Zweier sein viertes Olympia-Gold – als erster Bobfahrer überhaupt. Mit dem Vierer gibt es noch Silber dazu.

2014: Bei ihrem letzten Olympia-Start genießt Maria Höfl-Riesch den Einmarsch in Sotschi als Fahnenträgerin. Auf dem Hang krönt die alpine Rennläuferin ihre Erfolgskarriere mit Silber im Super-G und dem Sieg in der Super-Kombination – das dritte Olympia-Gold.

Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)

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