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DHB-Auswahl ungeschlagen zur EM – Sieg gegen die Schweiz

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Bremen – Deutschlands Handballer haben sich auch ohne zahlreiche Stars als ungeschlagener Gruppensieger der EM-Qualifikation in den verdienten Urlaub verabschiedet.

Das mit einigen Stammkräften verstärkte Perspektivteam des Europameisters gewann gegen die Schweiz mit 29:22 (12:13) und wahrte damit die weiße Weste in der Ausscheidung für die Endrunde vom 12. bis 28. Januar 2018 in Kroatien. Beste deutsche Werfer vor 8513 Zuschauern in Bremen waren Marcel Schiller mit sieben Toren und Jannik Kohlbacher (5).

Schon zuvor stand der Titelverteidiger als Sieger in der Gruppe 5 fest. Dadurch winken bei der EM-Endrunde leichtere Gegner in der Vorrunde, die am kommenden Freitag in Zagreb ausgelost wird. Bei der von DHB-Vizepräsident Bob Hanning ausgerufenen Mission Titelverteidigung werden dann auch wieder alle Stars dabei sein, von denen Bundestrainer Christian Prokop im bedeutungslosen Gruppenfinale etliche schonte.

Prokop nutzte die willkommene Gelegenheit zum Testen junger Spieler, die sich in der zurückliegenden Bundesligasaison in den Fokus gespielt hatten. Vom olympischen Bronze-Team von Rio waren nur noch fünf Mann übrig.

Bevor es losging, gedachte die in Trauerflor spielende DHB-Auswahl mit einer Schweigeminute dem am Freitag im Alter von 87 Jahren gestorbenen Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl. Als dieser 1990 zum Kanzler der deutschen Einheit wurde, waren aus dem Perspektivteam des Europameisters lediglich Rückraumspieler Kai Häfner und Silvio Heinevetter schon auf der Welt. Der Torwart vom Bundesligisten Füchse Berlin führte den «DHB-Kindergarten» in Vertretung von Uwe Gensheimer, der wie die meisten Stammkräfte schon im Urlaub weilte, als Kapitän auf das Parkett.

Das Fehlen diverser Stars machte sich zunächst kaum bemerkbar. Die DHB-Auswahl startete konzentriert und lag schnell mit drei Toren vorn (5:2/8.). Doch dann wurden im Angriff zahlreiche Chancen vergeben. Hinzu kamen technische Fehler und Lücken in der Abwehr.

Prokop reagierte mit einer Auszeit, doch die Fehlerquote blieb hoch. Das nutzten die von Rückraum-Ass Andy Schmid (10 Tore) angetriebenen Eidgenossen nach 20 Minuten zur ersten Führung (10:9), die sie auch in die Pause mitnahmen.

Nach dem Wechsel brachte vor allem Linksaußen Schiller frischen Wind ins Angriffsspiel der Hausherren. Zudem gab der für Heinevetter zwischen die Pfosten gerückte Andreas Wolff der jungen deutschen Mannschaft mit zahlreichen Paraden den nötigen Rückhalt. Eine Viertelstunde vor Schluss lag das DHB-Team erstmals mit fünf Toren in Führung, die gegen nachlassende Gäste bis zum Schluss weiter ausgebaut wurde.

Fotocredits: Carmen Jaspersen
(dpa)

(dpa)

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