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DHB-Frauen nach Kantersieg gegen China Tabellenführer

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Leipzig – Pflichtaufgabe erfüllt, Tabellenführung erobert: Trotz eines fehlerhaften Auftritts haben Deutschlands Frauen mit einem ungefährdeten 24:9 (10:3)-Sieg gegen China den dritten Vorrundensieg bei der Heim-WM gelandet und sich die Pole Position im Kampf um den Gruppensieg gesichert.

In einer zerfahrenen Partie war Emily Bölk gegen den Handball-Zwerg mit vier Toren beste Werferin. Svenja Huber, Jenny Karolius und Isabell Klein trafen am Mittwoch vor 3165 Zuschauern in Leipzig jeweils dreimal.

An diesem Freitag kann die DHB-Auswahl (7:1 Punkte) im Duell mit Vize-Weltmeister Niederlande (5:3), der hinter den punktgleichen Rivalen Serbien und Südkorea (beide 6:2) derzeit nur auf Rang vier liegt, aus eigener Kraft den Gruppensieg perfekt machen und sich damit eine gute Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf verschaffen.

Dazu bedarf es allerdings einer deutlichen Steigerung, denn in der Offensive lieferte die Truppe von Bundestrainer Michael Biegler gegen den punktlosen Tabellenletzten der Gruppe D ihren bisher schwächsten Endrundenauftritt ab.

Keine 24 Stunden nach dem 22:22 gegen Serbien legte die DHB-Auswahl einen müden Start hin. Erst in der 5. Minute gelang der erste Treffer, nach zwölf Minuten stand es gerade einmal 2:1. Biegler versuchte seine Spielerinnen mit lauten Rufen aus ihrer Lethargie zu reißen, was ihm zunächst auch gelang. Mit einem 6:0-Lauf zog das deutsche Team auf 7:1 davon, das Klein mit ihrem 100. Länderspieltor erzielte.

Doch die Fehlerquote im Angriff blieb zu hoch. Immerhin gaben sich die deutschen Frauen in der Defensive kaum eine Blöße. Und wenn doch einmal ein Ball durchrutschte, war Torfrau Clara Woltering zur Stelle. Die 34-Jährige bot eine überzeugende Leistung und durfte dann sogar eine Premiere feiern: Mit einem Fernwurf ins leere chinesische Tor gelang der Dortmunderin im 218. Länderspiel der erste Treffer.

China erwies sich als der erwartet schwache Gegner, der die DHB-Auswahl kaum forderte. Umso unbefriedigender war die Halbzeitausbeute von lediglich zehn Toren. Das wurde nach dem Wechsel besser. Nun wurden die Angriffe konzentrierter abgeschlossen und der Vorsprung mit einem 6:0-Lauf auf 16:3 (43.) ausgebaut.

Doch dann zog vorne wieder der Schlendrian ein, was Biegler auf die Palme brachte. Zehn Minuten nahm er sichtlich verstimmt eine Auszeit, in der er seine Schützlinge wieder einschwor. Am Ende zählten aber in erster Linie die zwei Punkte, die Deutschland nun alle Chancen auf Platz eins lassen.

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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