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Die Bayern marschieren – Schneckenrennen bei den Verfolgern

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Düsseldorf – Die Bayern haben sich mit dem 5:1 gegen Arsenal wieder Respekt veschafft. Doch auch wenn vor dem 21. Spieltag bereits sieben Zähler zwischen dem Rekordmeister und Verfolger RB Leipzig liegen, will Aufsteiger-Coach Ralph Hasenhüttl keineswegs schon Glückwünsche aussprechen.

«Nein! Denn es sind noch 14 Spiele, und wenn man gesehen hat, wie die Bayern gegen Ingolstadt gejubelt haben, weiß man, dass es für sie auch ein hartes Stück Arbeit war», sagte Hasenhüttl der «Bild»-Zeitung.

Das Münchner Ensemble von Carlo Ancelotti offenbarte zuletzt in der Liga mehr Mühe, als es die Ergebnisse teilweise offenbarten. Die Sachsen verloren vor ihrem Auftritt am Sonntag in Mönchengladbach zweimal nacheinander: 0:3 gegen Hamburg, 0:1 in Dortmund.

Bei der Gladbacher Borussia sehen sich die Verantwortlichen auf mögliche Fanproteste gegen RB gut vorbereitet. Nach den schlimmen Vorkommnissen vor zwei Wochen in Dortmund, als es außerhalb des Stadions zu Tätlichkeiten gegen Leipziger Fans kam und im Stadion beleidigende Banner gezeigt wurden, sind die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden. «Die Vorbereitung geht über die eines normalen Bundesligaspiels hinaus», sagte Borussias Medienchef Markus Aretz.

Borussia rechnet mit Protesten gegen die Gäste. «Ich denke schon, dass auch unsere Fans ihre Meinung über das Modell RB Leipzig zum Ausdruck bringen wollen, aber sie werden das in einer intelligenten, kreativen und vor allem friedlichen Form tun, davon bin ich überzeugt», sagte Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers.

Dass der Neuling den Rückstand verkürzen kann, ist unwahrscheinlich. Schließlich unterlag der kommende Bayern-Gastgeber Hertha BSC den Münchnern elfmal in Serie. Da bleibt Berlins Trainer Pal Dardai nur, auf wenig Meisterliches des Konkurrenten zu bauen: «Wenn sie einen guten Tag haben, hat man wenig Chancen.» Handicap: Die Hertha hat 2017 von fünf Pflichtpartien vier verloren.

Hinter den Bayern und Leipzig läuft der Kampf um die internationalen Startplätze als Schneckenrennen. Vor Wochenfrist gab es für Frankfurt, Dortmund, Hoffenheim, die Hertha und Köln ausschließlich Niederlagen – wirkliche Konstanz sieht anders aus.

Beim BVB herrscht Verunsicherung ob der vielen Chancen, die auch beim Königsklassen-Auftritt in Lissabon (0:1) vergeben wurden. Zudem ist beim Wolfsburger Gastspiel das «Monument des Weltfußballs», wie BVB-Coach Thomas Tuchel die Südtribüne bezeichnete, wegen der Vorkommnisse rund um die Leipzig-Partie gesperrt. «Falls es jemals einen guten Zeitpunkt gab, in Dortmund zu spielen, dann ist dieser vielleicht jetzt», sagte VfL-Trainer Valérien Ismaël mit dezenter Hoffnung.

Die schwindet in Bremen immer mehr. Werder fiel mit vier Niederlagen auf Rang 16 zurück. Für Alexander Nouri könnte die Begegnung in Mainz die letzte als Chefcoach sein. «Das nagt natürlich an einem», kommentierte er die Fehlschläge. Nouri: «Das ist frustrierend und irgendwann auch eine Kopfsache.»

Wenn Besserung, dann jetzt, nicht nur an der Weser. Frankfurt gegen den Tabellenvorletzten Ingolstadt und Hoffenheim gegen die an Position 18 liegenden Darmstädter gelten als Favoriten. In der Sonntags-Partie zwischen Köln und Schalke sind die Rollen weniger klar verteilt: Der 1. FC verlor zuletzt zwei Pflichtbegegnungen. S04 ist viermal in Serie unbesiegt.

Fotocredits: Sven Hoppe
(dpa)

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