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DSV-Skispringer sind hungrig auf weitere WM-Medaillen

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Lahti – Am WM-Ruhetag ließen Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler einfach mal die Seele baumeln. Regeneration statt Schanzen-Training war für die beiden deutschen Skispringer angesagt.

Denn nach dem Gala-Auftritt auf der Normalschanze, der mit dem Mixed-Titel an der Seite von Doppel-Weltmeisterin Carina Vogt und Svenja Würth gekrönt wurde, wollen sie ihren Medaillenhunger bei der WM in Lahti auf dem großen Bakken stillen.

«Silber und Gold – besser kann es nicht laufen», stellte Wellinger fest. «Da kann man jetzt befreit drauflos springen.» Druck empfindet der WM-Zweite im Einzel also nicht mehr. Das sind beste Voraussetzungen für weitere Höhenflüge auf der Großschanze. «Ich werde um jeden Meter kämpfen», kündigte Wellinger mit Blick auf das Einzel am Donnerstag und den Teamwettbewerb am Samstag an. «Ob eine weitere Medaille herausspringt, werden wir sehen.»

Schon jetzt hat der Team-Olympiasieger von 2014 bei den Titelkämpfen in Lahti mehr erreicht, als er sich erhofft hatte. Denn nach zwei schwierigen Jahren ist der Knoten erst vor sechs Wochen richtig aufgegangen. «Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe», erklärte der 21-Jährige.

Das gilt in noch stärkerem Maße für Eisenbichler, der eigentlich nur in Lahti dabei sein wollte. «Mein Ziel war es, zur WM zu fahren. Dass ich eine Medaille gewinne, hätte ich nie geglaubt», sagte er. Nun sind es nach Bronze im Einzel und Gold im Mixed sogar schon zwei. «Das ist rundum geil», sagte der 25-Jährige.

So richtig realisiert hatte der Bayer seinen Erfolg erst am Sonntagabend, als er die Medaillen endlich in der Hand hielt. «Es wird schwierig, dieses Ergebnis auf der großen Schanze zu toppen», meinte Eisenbichler. «Aber ich freue mich auf die kommenden Wettkämpfe. Ich versuche, es so weiter laufen zu lassen. Und wenn es nicht funktioniert, ist es auch nicht so wild.»

Das sieht Bundestrainer Werner Schuster natürlich etwas anders. «Wir sind froh, dass wir gut gestartet sind. Aber wir wollen jetzt auch durchziehen», verkündete er die Marschroute für die zweite WM-Woche.

Die wurde schon am Montagmorgen mit dem ersten Training, das Wellinger und Eisenbichler schwänzen durften, eingeläutet. Stephan Leyhe, der den dritten Durchgang mit 129,5 Metern gewann, und Richard Freitag mit drei gleichmäßigen Versuchen präsentierten sich dabei schon in ordentlicher Verfassung.

«Unsere Mannschaft mag diese Schanze. Wir haben hier ein Sommertraining absolviert und waren auch im Weltcup schon oft hier. Da gibt es gute Erinnerungen», sagte Schuster. Freitag feierte in Lahti einen seiner fünf Weltcupsiege, und im Teamwettbewerb sahen die DSV-Adler auch oft gut aus. «Da waren wir meistens auf dem Podest», erinnerte Schuster und fügte erwartungsvoll hinzu: «Ich hoffe, wir können auch auf der Großschanze um die Medaillen kämpfen.»

Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa)

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