Olympia

Enttäuschende Auftaktbilanz – Nur Kohlschreiber weiter

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Rio de Janeiro (dpa) – Wenigstens Philipp Kohlschreiber hat sich bei den Olympischen Spielen einen Auftaktsieg erkämpft – für die deutschen Tennis-Damen hat das Turnier in Rio de Janeiro enttäuschend begonnen. A

m Tag nach der Eröffnungsfeier verabschiedeten sich Andrea Petkovic und Annika Beck bei ihren Olympia-Premieren im Einzel gleich in der ersten Runde. Die 28-jährige Petkovic verlor am Samstag gegen die Ukrainerin Jelina Switolina 6:2, 1:6, 3:6. «Ich habe mir selbst ein Bein gestellt», sagte die Darmstädterin anschließend.

Die sechs Jahre jüngere Beck zog überraschend gegen die Kroatin Ana Konjuh mit 6:7 (5:7), 1:6 den Kürzeren. Im Doppel scheiterten zudem Anna-Lena Grönefeld und Laura Siegemund. Das Duo unterlag der russischen Kombination Swetlana Kusnezowa/Darja Kassatkina 1:6, 4:6.

Weil sich im Herren-Wettbewerb auch Jan-Lennard Struff dem Russen Jewgeni Donskoi 3:6, 4:6 geschlagen geben musste, war es allein Kohlschreiber, der dem deutschen Tennis einen Erfolg bescherte. Nach verlorenem ersten Satz setzte sich der 32-Jährige 4:6, 6:1, 6:2 gegen den Argentinier Guido Pella durch und hat nun in der zweiten Runde gegen den Slowaken Andrej Martin eine weitere lösbare Aufgabe vor sich.

Medaillenhoffnung Angelique Kerber greift ebenso wie Laura Siegemund, Dustin Brown und das Doppel Kohlschreiber/Struff erst am Sonntag in die Einzel-Konkurrenz ein. Australian-Open-Siegerin Kerber bekommt es zum Auftakt mit Mariana Duque-Mariño aus Kolumbien zu tun und tritt im Doppel gemeinsam mit Petkovic an.

Nur rund 500 Tennis-Neugierige hatten sich auf den 3000 Zuschauer fassenden Court 2 verirrt, als sich Kerbers Zimmerpartnerin Petkovic in der brasilianischen Hitze überraschend klar den ersten Satz sicherte. Doch dann bekam Petkovic Probleme und begann, vor allem mit ihrem Aufschlag zu hadern. Trotz eines 1:3 im entscheidenden Durchgang kam sie zwar noch einmal zurück, schrie beim 3:3 ein lautes «Jawoll» über den Platz.

Doch nach 2:06 Stunden war der erste Auftritt der Hessin vorbei und die dritte Niederlage im dritten Duell mit der Ukrainerin besiegelt. «Ich habe mich im zweiten Satz selbst rausgebracht, durch diesen Aufschlag-Wurm, den ich mir eingeredet habe», sagte Petkovic, die extra auf den Besuch der Eröffnungsfeier verzichtet hatte.

Auch bei Beck auf Außenplatz sechs, auf dem anfangs nur eine Handvoll Zuschauer saßen, herrschte am ersten Tag des Tennis-Turniers triste Atmosphäre. In der Mittagssonne musste sich die Bonnerin nach 1:41 Stunden geschlagen geben. Beck war als Favoritin in die Partie gegangen, weil sie als Weltranglisten-43. gleich 50 Plätze vor ihrer Kontrahentin platziert ist. Beck war froh, trotz der frühen Ansetzung bei der Eröffnungsfeier am Vorabend dabei gewesen zu sein: «Sonst stünde ich jetzt mit zwei Niederlagen quasi da.»

Fotocredits: Michael Kappeler,Michael Kappeler

(dpa)